„Und er sprach: Also ist das Reich Gottes, wie wenn ein Mensch den Samen auf das Land wirft, und schläft und aufsteht, Nacht und Tag, und der Same sprießt hervor und wächst, er weiß selbst nicht wie. Die Erde bringt von selbst Frucht hervor, zuerst Gras, dann eine Ähre, dann vollen Weizen in der Ähre. Wenn aber die Frucht sich darbietet, so schickt er alsbald die Sichel, denn die Ernte ist da.“

Wie das Gleichnis von dem Sämann (Mk 4,1–20), kann auch dieses Gleichnis auf uns, die Gläubigen, angewendet werden. Während wir durch das Vorbild des wahren „Sämanns“ angespornt werden, es ihm gleich zu tun und den Samen des Wortes Gottes fleißig auszustreuen, zeigt uns dieses Gleichnis, dass Gott allein es ist, der das Wachstum bewirkt (1. Kor 3,6). Wir können pflanzen und begießen, aber Gott muss das Wachstum geben.

In dem Schlafenlegen zeigt sich das Vertrauen, das wir zu Gott haben dürfen (Pred 11,1; Jes 55,11). Er muss nicht nur alles wirken, sondern Er wird es auch tun. Dieses Vertrauen in die Kraft des Wortes und das Wirken Gottes bewahrt uns auch vor eigenwilligem „Nachhelfen“ in der evangelistischen Arbeit. Haben wir noch dieses Vertrauen?

„Er weiß selbst nicht wie“ – wie Gott neues Leben und Wachstum in einem Menschen bewirkt, können wir nicht erklären. Aber es wird sich, wenn es echt ist, früher oder später zeigen. Die normale Entwicklung einer Pflanze wird hier in drei Wachstumsstufen gezeigt: Halm, Ähre und Frucht. Auch im Leben eines Gläubigen gibt es diese drei Wachstumsstufen, die in 1. Johannes 2 beschrieben werden: Kindlein, Jünglinge, Väter. Das Ziel dieses Wachstums ist „das Maß des vollen Wuchses der Fülle des Christus“ (Eph 4,13). Ihn völlig zu erkennen und unsere herrliche Stellung, die wir in Ihm haben, das kennzeichnet einen erwachsenen Christen. Das Vollmaß dieses Wachstums werden wir erst erreicht haben, wenn der Herr Jesus wiederkommt, um „die Ernte einzufahren“, um uns zu sich zu holen. Dann werden wir „hingelangt sein zu der Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes“. Wir werden „ihm gleich sein, denn wir werden ihn sehen, wie er ist“ (1. Joh 3,2).

Bis dahin gilt die Aufforderung: „Wachst aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus“ (2. Pet 3,18).