Johannes 4 zeigt uns an dem Beispiel unseres hochgelobten Herrn, wie wir mit Menschen über Glaubensdinge reden können:

  • Es ist oft gut, wenn man sich mit den Menschen allein unterhalten kann. Sie fühlen sich dann freier. Hier waren die Jünger in die Stadt gegangen (Joh 4,27) und der Herr sprach allein mit der Frau. Er tat das an einem öffentlichen Platz, und er sprach nicht so lange mit ihr allein, denn er fragte dann auch nach ihrem Mann. Wir müssen gute Gelegenheiten suchen und nutzen.
  • Es ist gut, wenn man den Menschen in ungeheuchelter Demut begegnet: Jesus bittet um einen Schluck Wasser (Joh 4,7).
  • Es ist hilfreich, wenn wir an etwas aus dem Lebensumfeld der Mitmenschen anknüpfen können, was ihre Neugierde weckt. Hier war es das Wasser und der Durst.
  • Das Herz anzurühren (durch das Vorstellen der Gnade Gottes, der gerne gibt) ist sicher oft eine gute Methode, um anschließend das Gewissen erreichen zu können. Christus beendet aber seine Ausführungen wieder mit Gnade, indem er von einem suchenden Vater und von Anbetung spricht, insofern kann man nicht sagen, dass erst das Herz und dann das Gewissen kommt.
  • Es ist jedoch in jedem Fall unerlässlich, das Gewissen (irgendwann) in das Licht Gottes zu bringen. Dazu kann es nötig sein, auch konkrete Sünden anzusprechen (wie das unmoralische Leben dieser Frau). Dabei kann man aber unnötige Schärfe vermeiden. Christus leitete den in diesem Zusammenhang entscheidenden Satz mit den bejahenden, gnädigen Worten ein: „Du hast recht geredet …“ (Joh 4,17).
  • Es kann auch (in einem längeren Gespräch) nicht ausbleiben, die religiösen Überzeugungen, die nur auf Traditionen beruhen, als Unwissenheit darzustellen (Joh 4,22).
  • Doch vor allem darf man über das Heil Gottes sprechen (Joh 4,22). Damit können ruhig auch christliche Wahrheiten entfaltet werden, so wie in diesem Gespräch die Anbetung des Vaters (Joh 4,21–26). Man muss nicht immer so Bedenken haben, die Menschen zu überfordern.