„Und Jakob tat ein Gelübde und sprach: Wenn Gott mit mir ist und mich behütet auf diesem Weg, den ich gehe, und mir Brot zu essen gibt und Kleider anzuziehen und ich in Frieden zurückkehre zum Haus meines Vaters, so soll der HERR mein Gott sein.“ 1. Mose 28,20.21

Der Chirurg August Bier war zu Gast bei einem Berliner Bankier. Dort gab es Fisch zu essen, und dem Hausherrn geriet während der lebhaften Unterhaltung eine Gräte in die Luftröhre. Der Bankier drohte zu ersticken; da holte Bier ihm mit geschickter Hand die Gräte heraus. Als sich der Bankier wieder etwas gefasst hatte, sagte er: „Das war eine Behandlung und ist selbstverständlich honorarpflichtig. Was darf ich Ihnen bezahlen?“ Bier erwiderte schmunzelnd: „Wenn Sie darauf bestehen, so schlage ich vor: Geben Sie mir ein Drittel von dem, was Sie mir geben wollten, als Sie die Gräte noch im Hals hatten.“

Wahrscheinlich kann sich jeder von uns an Situationen erinnern, in denen wir in Lebensgefahr oder sonst in großer Not waren. Wie viele Stoßgebete werden in solchen Fällen gesprochen, wie viele Gelübde abgelegt! Ja, wenn Gott uns aus der Not helfen würde, dann sollte Er „unser Gott“ sein. Haben wir unsere Versprechungen danach auch wahr gemacht? Viele Menschen haben sie nicht einmal zu „einem Drittel“ erfüllt. Zwar hat Gott ihr Gebet erhört, zwar haben sie die Macht und die Hilfe Gottes in der Not erfahren, aber zu Ihm umgekehrt, das sind sie nicht. Der Apostel Paulus mahnt uns in Römer 2,4.5: „Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte und Geduld und Langmut und weißt nicht, dass die Güte Gottes dich zur Buße leitet? Nach deinem Starrsinn und deinem unbußfertigen Herzen aber häufst du dir selbst Zorn auf .“

[Aus dem Kalender „Die gute Saat“. Zu beziehen bei der Christlichen Schriftenverbreitung in Hückeswagen.]