„Denn ich habe ihn erkannt, dass er seinen Kindern und seinem Haus nach ihm befehle, damit sie den Weg des Herrn bewahren, Gerechtigkeit und Recht auszuüben, damit der Herr auf Abraham kommen lasse, was er über ihn geredet hat“ (1. Mo 18,19).

Hier wird Abraham eine gute Erziehungsarbeit durch Gott selbst attestiert. Er hat seinen Kindern befohlen, das Rechte zu tun.

Ein Bruder betonte einmal anhand dieser Bibelstelle auf einer Bibelkonferenz, wie wichtig die rechte Erziehung sei. Besonders Wert legte er darauf, dass dann, wenn Kinder böse Wege gehen, es auf eine (schlechte) Erziehung hinweisen würde. Es wurde ihm entgegnet: „Auch Abraham hatte einen Ismael!“ Dieser Ismael war unbändig und störrrisch wie ein Wildesel (1. Mo 16,12). Und das trotz der nachweislich guten Erziehungsarbeit seines glaubensstarken Vaters Abraham.

Bemerkenswert ist in dieser Verbindung auch die Stelle in Jesaja 1,2: „Hört, ihr Himmel, und horche auf, du Erde! Denn der Herr hat geredet: Ich habe Kinder großgezogen und auferzogen, und sie sind von mir abgefallen.“ Hier spricht Gott selbst. Er hat Kinder großgezogen: sein Volk Israel. Und was geschah? Die Kinder fielen von ihm ab und wählten böse Wege. Gottes „Erziehungsarbeit“ war sicher vollkommen, und doch folgten viele aus seinem Volk seinen guten Befehlen nicht.

Das sollte uns doch alles vorsichtig machen, die Erziehung anderer leichthin zu hinterfragen oder gar anzuprangern, wenn deren Kinder böse Wege gehen. Kinder sind eigene Persönlichkeiten, die in der Verantwortung stehen, das im Elternhaus Gehörte aufzunehmen und Gottes Wort zu befolgen – doch leider zeigen nicht alle den wünschenswerten Glauben und Gehorsam. Manche werfen sogar alles Gute entschieden über Bord, das sie von Kindesbeinen an gehört haben.

Dass man als Eltern selbstkritisch sein sollte, ist natürlich klar. Es geht aber jetzt um die Kritik an anderen, die auf den Ergebnissen der Erziehungsarbeit basiert. Und da sollten wir große Vorsicht walten lassen und nicht Dinge beurteilen, die wir nicht beurteilen können.