„Und mache ein Blech von reinem Gold und stich darauf mit Siegelstecherei: Heiligkeit dem HERRN! Und tu es an eine Schnur aus blauem Purpur; und es soll an dem Kopfbund sein, an der Vorderseite des Kopfbundes soll es sein. Und es soll auf der Stirn Aarons sein, und Aaron soll die Ungerechtigkeit der heiligen Dinge tragen, die die Kinder Israel heiligen werden bei allen Gaben ihrer heiligen Dinge; und es soll beständig an seiner Stirn sein, zum Wohlgefallen für sie vor dem HERRN. Und machen ... einen Kopfbund aus Byssus“ 2. Mose 28,36–38.

Der Kopfbund war aus Byssus, was von Reinheit spricht. Er trug ein beschriftetes Blech an seiner Stirn und auf diese Weise trug er die Ungerechtigkeit der heiligen Dinge, die die Israeliten Gott weihten.

Die „Ungerechtigkeit der heiligen Dinge“! Ist das nicht ein Widerspruch in sich? Ist nicht etwas entweder ungerecht oder heilig? Der Nachsatz macht es klar, wie es gemeint ist: Es waren Dinge, die Israeliten brachten – und das waren eben sündige Menschen. Das, was sie heiligten, würde daher in irgendeiner Weise mit Ungerechtigkeit behaftet sein.

Wenn wir Gott geistliche Schlachtopfer darbringen wollen, dann sind wir uns wohl bewusst, wie unvollkommen wir darin sind. Gebrauchen wir nicht schnell mal eine Formulierung, die nicht geziemend ist? Sind unsere Gedanken etwa immer der Heiligkeit dessen angemessen, mit dem wir es zu tun haben? Würdigen wir das Opfer Christ so, wie es sein sollte? Wohl kaum.

Was nun? Sollen wir nichts mehr bringen? Sollen wir in den Zusammenkünften besser schweigen, damit wir nichts falsch machen? Tausendmal nein! Wir haben einen großen Hohenpriester über das Haus Gottes, Jesus Christus. Er, der uns als Personen vollkommen darzustellen vermag, kann das auch im Blick auf das bewirken, was wir vor Gott bringen. Und so wird Gott unser Dienst wohlgefällig sein. Gott möchte – weil wir einen großen Hohepriester haben – dass wir freimütig und ohne Scheu vor sein Angesicht treten.