Mit dir werde ich gegen eine Schar anrennen, und mit meinem Gott werde ich eine Mauer überspringen (Psalm 18,30).

David, der den Psalm 18 gedichtet hat, soll nach Gottes Plan über das Volk Israel regieren. Doch viele kämpfen gegen ihn, und Schwierigkeiten verstellen David den Weg. Wie reagiert der Mann nach dem Herzen Gottes auf dieses entmutigende Szenario? Er marschiert im Gottvertrauen den feindlichen Scharen und der „Mauer der Schwierigkeit“ entgegen! David weiß, dass Gott seine Füße flink und seine Arme stark macht (Ps 18,34.35.37), und in dieser Zuversicht rennt er siegesgewiss vorwärts. So hatte es David schon als junger Mann gehalten, als er dem Riesen Goliath mit der Schleuder in der Hand entgegeneilte und den Sieg davontrug (1. Sam 17,48).

Was machen wir, wenn es heftigen Widerstand gibt und sich Probleme auftürmen? Es gibt im Prinzip drei Möglichkeiten.

Erstens: Wir lassen uns von der scheinbaren Übermacht der Schwierigkeiten beeindrucken und fangen gar nicht erst an zu kämpfen. Wir starren auf unsere Schwachheit und kapitulieren direkt. – So war es beim Volk Israel: Als es nach der Wüstenreise vor dem verheißenen Land stand, ließ es sich durch Kundschafter mutlos machen, die von hünenhaften Bewohnern und hohen Stadtmauern berichteten. Das Volk weigerte sich daraufhin, in den göttlich gewiesenen Kampf zu ziehen (4. Mo 13,26–14,4). Weil sie Gott misstrauten, sandte Er sie in die Wüste zurück, wo die ganze „Generation des Unglaubens“ in jahrelangen Märschen aufgerieben wurde.

Zweitens: Wir reden unsere Probleme klein oder unsere Kraft groß, damit wir mehr Mut bekommen, der Feindschaft selbstbewusst zu trotzen und die Herausforderung irgendwie zu meistern. – So ähnlich war es bei den Israeliten: Weil sie den Kundschaftern geglaubt hatten, konnten sie nicht mehr mit der Hilfe Gottes im Krieg gegen die Kanaaniter rechnen. Sie stürzten sich dennoch, obwohl Mose sie ausdrücklich gewarnt hatte, leichtsinnig in den Kampf und handelten sich eine schmerzhafte und verdiente Niederlage ein (4. Mo 14,39–44).

Drittens: Wir setzen unser Vertrauen auf Gott und gehen mutig vorwärts, weil wir an seine unbegrenzten Machtressourcen denken und mit seiner Barmherzigkeit rechnen. – So machte es Josua: Er baute auf Gottes Zusagen und führte das Volk Israel nach der vierzigjährigen Wüstenwanderschaft mutig und erfolgreich gegen die Kanaaniter in den Kampf. Durch Glauben wurde das Bollwerk Jerichos zu Boden gerissen und der Feind besiegt (Jos 6).

Wer sich wie David bewusst macht, dass man auf Gott stets zählen kann, wird den feindlichen Scharen nicht nur entgegengehen, sondern gegen sie anrennen! Der, der auf Gott vertraut, wird die Mauer nicht mühevoll überwinden, sondern sie überspringen. „In diesem allen“, schreibt der Apostel Paulus, „sind wir mehr als Überwinder durch den, der uns geliebt hat“ (Röm 8,37). Mehr als Überwinder – durch Ihn! Das kann auch heute noch unsere Erfahrung sein, wenn wir es wirklich mit Ihm „wagen“ und uns nicht durch Hindernisse auf dem Weg aufhalten lassen, den Gott uns führen will.