Zweimal kurz hintereinander spricht Petrus in 2. Petrus 3 davon, dass die jetzigen Himmel und die Erde durch Feuer aufgelöst und verbrannt werden (2. Pet 3,10.12). Warum zweimal? Einmal wird dieses Ereignis mit dem „Tag des Herrn“ verbunden und einmal mit dem „Tag Gottes“.

Der Tag des Herrn umfasst das Kommen des Herrn auf die Erde (mitsamt den einleitenden Gerichten) und die gesamte Zeit des 1000-jährigen Reiches. Der Tag Gottes bezeichnet die Ewigkeit nach der Zeit, wenn Gott eine neue Erde und neue Himmel machen wird, die ewigen Bestand haben werden.

Die zweimalige Erwähnung der Auflösung der jetzigen Himmel und der Erde zeigt, dass dieses Ereignis nötig ist, um erstens die alte Schöpfung zu beenden und die Erde samt allen ihren Werken zu verbrennen (2. Pet 3,10) und um zweitens die Entstehung der neuen Himmel und der neuen Erde vorzubereiten (2. Pet 3,12.13).

Mit diesen beiden Aspekten stellt Petrus eine zweifache Motivation für uns vor, ein heiliges, gottseliges, fleckenloses und untadeliges Leben zu führen (2. Pet 3,11.14).

1. „Da nun dieses alles aufgelöst wird …“ (2. Pet 3,11)

Die Welt wird endgültig gerichtet, und es bleibt nichts mehr übrig, worauf der natürliche Mensch sich stützt. Weil ich das weiß, trenne ich mich schon heute in meiner Lebensführung von der Welt („heiliger Wandel“). Ich „suche, was droben ist“, und setze mein Vertrauen auf jemand, der von dieser Auflösung der Elemente völlig unberührt bleibt – auf Gott, der das alles selbst herbeiführt („Gottseligkeit“).

2. „Da ihr dies erwartet …“ (2. Pet 3,14)

Ich erwarte neue Himmel und eine neue Erde, wo Sünde nicht mehr ist, sondern Gerechtigkeit wohnt und wo Gott alles in allem ist (1. Kor 15,28). Diesen herrlichen Zustand möchte ich heute schon genießen. Deshalb lebe ich im Selbstgericht („ohne Flecken und untadelig“) und erfreue mich der ungetrübten Gemeinschaft mit Gott („in Frieden“).

Wenn das meine Haltung ist, dann „beschleunige“ ich für mich persönlich die Ankunft des Tages Gottes, indem ich das, was diesen Tag später einmal ausmachen wird, schon heute verwirkliche und genieße.

Dann hat auch das „prophetische Wort“ sein Ziel erreicht: In meinem Herzen ist „Tag angebrochen“ (2. Pet 1,19).