Die Schrift spricht von der Reinigung durch das Wasser (Joh 3,5; 13,10; 15,3) und von der Reinigung durch das Blut (1. Joh 1,7). Wie können wir diese Dinge unterscheiden, die sich doch beide auf das Werk von Golgatha gründen?

Die Reinigung durch das Blut Jesu zeigt die „rechtliche Seite“. Wir waren als Sünder schuldig vor Gott geworden. Als wir an den Herrn Jesus geglaubt haben, wurde unsere Schuld durch sein Blut, seinen Tod, bedeckt und wir brauchen die göttliche Strafe nun nicht mehr zu fürchten.

Die Reinigung durch das Wasser des Wortes Gottes zeigt die „moralische Seite“. Wir waren Sünder vor Gott, und das Trachten unserer Herzen war nur böse den ganzen Tag. Als wir an den Herrn Jesus geglaubt haben, hat Gott in unserer Seele durch seinen Geist neues Leben bewirkt, und dadurch sind wir in unserem ganzen Denken vollkommen verändert worden. Wir verabscheuen nun das Böse und wenden uns davon ab, wie es der verlorene Sohn tat, als er zum Vater ging.

Stellen wir uns einen Dieb vor, der vor Gericht für schuldig erklärt wird und der deshalb den Schaden wiedergutmachen und zusätzlich noch Sozialstunden ableisten muss. Einerseits wird die Frage der Gerechtigkeit durch die Tilgung der Schuld geklärt, andererseits sollen die Sozialstunden dazu dienen, bei dem Dieb einen Prozess des Umdenkens in Gang zu setzen, damit das in Zukunft nicht noch einmal vorkommt. Nicht nur der Diebstahl wird behandelt, sondern der Dieb muss verändert werden.

So musste einerseits die Sündenfrage bei uns geklärt werden. Und wir konnten hier nichts wiedergutmachen. Das geschah aber durch das Blut Jesu. Anderseits musste die Sünderfrage geklärt werden. Und das geschah durch die „Waschung der Wiedergeburt“ (Tit 3).