Jesus sprach: „Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich eingeht, so wird er errettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden“ (Joh 10,9).

Der Herr Jesus bezeichnet sich in Johannes 10 als die Tür der Schafe, durch die er seine Schafe aus dem Schafhof Israels herausführt und durch die er sie in den Bereich der christlichen Segnungen hineinführt (Joh 10,7.9). Wer durch diese Tür tritt, das heißt an ihn glaubt, wird errettet werden, wird ein- und ausgehen und Weide finden (Joh 10,9). Die erste Segnung ist die der Errettung, die zweite die der christlichen Freiheit und die dritte die der Nahrung und Ruhe.

In diesem kurzen Artikel möchten wir ein wenig über die zweite Segnung nachdenken, das Ein- und Ausgehen. Der Gläubige darf eingehen in das himmlische Heiligtum, in die Gegenwart Gottes, und ausgehen in die Welt, um in seinem Leben ein Zeugnis für Christus zu sein. Auch Petrus denkt in seinem ersten Brief an das Ein- und Ausgehen, wenn er von dem heiligen und königlichen Priestertum schreibt (1. Pet 2,5.9). Als heiliger Priester geht der Gläubige in die Gegenwart Gottes hinein, um ihm Opfer des Lobes und Dankes darzubringen. Als königlicher Priester tritt er aus der Gegenwart Gottes hinaus, um die Vortrefflichkeiten Gottes zu verkündigen.

Dabei ist die Reihenfolge in Johannes 10 bezeichnend: Das Eingehen steht vor dem Ausgehen. Bevor wir ausgehen, müssen wir eingehen. Bevor wir sprechen, müssen wir gehört haben, und bevor wir darstellen, müssen wir gesehen haben. Bevor wir in unserem Leben ein glaubhaftes Zeugnis sein können, müssen wir zuerst einmal die Gedanken Gottes kennen. Und bevor wir in der Lage sind, die Herrlichkeiten des Herrn zu verkündigen, müssen wir sie zuerst einmal betrachtet haben. Daran wird deutlich, wie bedeutungsvoll die an dieser Stelle vom Heiligen Geist gewählte Reihenfolge ist. Das Verweilen in der Gegenwart Gottes geht der praktischen Verwirklichung der Gedanken Gottes voraus.

Es ist eine großartige Freiheit, in die wir gebracht worden sind: Wir dürfen ein- und ausgehen. Aber vergessen wir nicht: Das Eingehen geht dem Ausgehen voraus!