Jemand hat ausgerechnet, dass der Herr Jesus während seines öffentlichen Dienstes weit mehr als 3000 Kilometer zurückgelegt hat, die meisten davon wohl zu Fuß mit seinen 12 Jüngern. 3000 Kilometer kostbare Unterhaltung mit ihm. Da wundert es uns nicht, dass einer dieser Jünger später schreibt, dass die Welt die geschriebenen Bücher nicht fassen würde, wenn alles, was der Herr getan hat, aufgeschrieben worden wäre.

Im Markusevangelium finden wir (mindestens) drei solcher Unterhaltungen „auf dem Weg“. Und es fällt auf, dass bei allen drei Gelegenheiten der Herr Jesus, die Reisezeit damit verbringt, seine Jünger auf seine bevorstehenden Leiden vorzubereiten (Markus 8,27.31; 9,30.31; 10,32–34). Wie sehr beschäftigte ihn das, was ihm bevorstand. Wie sehr litt er unter der Vorempfindung seiner Leiden. Und wie sehr sehnte er sich nach Mitleid und Trost (Ps 69,21).

Doch nicht nur seinetwegen kam der Herr immer wieder auf das zu sprechen, was ihn in Jerusalem erwartete, sondern auch der Jünger wegen. Das macht die erste dieser Unterhaltungen „auf dem Weg“ deutlich, die uns Markus in Markus 8,27–31 beschreibt. Dort fragt der Herr seine Jünger: „Wer sagen die Menschen, dass ich sei?“ Warum fragt er das? Er, der „nicht nötig hatte, dass jemand Zeugnis gebe von dem Menschen; denn er selbst wusste, was in dem Menschen war“ (Joh 2,25)?

Wollte er nicht seine Jünger dahin bringen, dass sie die Last seiner Verwerfung mit ihm teilten und dass sie lernten, was es bedeutet, einem verachteten Meister zu folgen und zu dienen? Sollten sie sich nicht dadurch mit dem Gedanken vertraut machen, dass er als Messias abgelehnt und verworfen werden würde? Sollten sie nicht mit ihren eigenen Lippen aussprechen, dass die Welt ihn nicht kannte und die Seinigen ihn nicht annahmen?

Sicher hatten die Jünger manche Meinung über ihren Lehrer gehört, als er sie zu zwei und zwei aussandte. Und sicher hatten sie in den Städten und Dörfern Israels auch manche schlimmeren Titel gehört, die die Menschen ihm zulegten. (Man nannte ihn einen Samariter, besessen, von Sinnen, einen Fresser und Weinsäufer). Doch die Liebe zu ihrem Herrn verbot es ihnen, etwas zu sagen, was ihn schmerzen könnte. Und so nannten sie nur die wohlgemeinten Titel: „Johannes der Täufer; und andere: Elia; andere aber: Einer der Propheten.“ Doch wie weit blieben selbst die besten Meinungen der Welt hinter der Herrlichkeit seiner Person zurück.

Der Herr antwortet mit einer weiteren Frage und zeigt dadurch, welches Ziel er eigentlich mit dieser Unterhaltung verfolgte: „Ihr aber, wer sagt ihr, dass ich sei?“ Jetzt wird es eine ganz persönliche Frage für jeden Jünger – auch für dich und mich. Wer ist der Herr Jesus für mich? Was bedeutet er mir? Welchen Wert hat seine Person in meinem Herzen? Gehöre ich zu denen, die in dem Verachteten „eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater“ wahrgenommen haben?

In der Antwort des Petrus strahlt der Glaube hervor, der wie ein Bollwerk allen Beschimpfungen und Herabwürdigungen ihres Meisters standhält: „Du bist der Christus Gottes.“ Sie hielten daran fest, dass er der Gesandte Gottes war. Welch eine Erfrischung für den Herrn Jesus! In seinem Gebet zu dem Vater sagt er später: „Die Welt hat dich nicht erkannt; … und diese haben erkannt, dass du mich gesandt hast“ (Joh 17,25).

Wie viele solcher Unterredungen werden die Jünger wohl mit ihrem Herrn gehabt haben? Wollen wir nicht auch wieder mehr das private Gespräch mit ihm suchen?