Abraham hat „gegen Hoffnung auf Hoffnung geglaubt, damit er ein Vater vieler Nationen würde, nach dem, was gesagt ist: So wird deine Nachkommenschaft sein“ (Röm 4,18).

Trotz der Tatsache, dass seine Fortpflanzungsfähigkeit und die seiner Frau bereits erloschen waren, glaubte Abraham den Worten Gottes, der ihm einen Sohn verheißen hatte. „Er zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern wurde gestärkt im Glauben, Gott die Ehre gebend.“ Abraham war der vollen Gewissheit, dass Gott das, was er verheißen hatte, auch zu tun vermochte (Röm 4,20.21).

In diesem Zusammenhang fällt im Bibeltext eine interessante Ausdrucksweise auf: Abraham glaubte „gegen Hoffnung auf Hoffnung“. Dieser Ausdruck stellt zwei „Arten“ von Hoffnung vor. Die erste Art („gegen Hoffnung“) gründet sich auf das Natürliche und Sichtbare, auf die Erfahrungswerte des Menschen. Die zweite Art („auf Hoffnung“) dagegen gründet sich auf die Worte Gottes, auf seine Allmacht und Treue.

Entgegen aller natürlichen Hoffnung glaubte Abraham in Hoffnung auf die unverbrüchlichen Verheißungen Gottes. Obwohl er keinen natürlichen und logischen Grund hatte, die Geburt eines Sohnes zu erwarten, glaubte er den Worten Gottes und erwartete die Geburt eines Sohnes. Diese Hoffnung des Glaubens ist nicht vage und ungewiss, sondern fest und zuversichtlich, da sie sich auf das unerschütterliche Wort Gottes gründet. Es ist das Paradoxon des Glaubens: Der Glaube hofft, wo es eigentlich nichts zu hoffen gibt. Er glaubt das Unglaubliche, sieht das Unsichtbare und tut das Unmögliche, weil er mit Gott rechnet.

Auch wir dürfen und sollen unserem Gott „gegen Hoffnung auf Hoffnung“ glauben. Wenn es menschlich betrachtet keinen Grund zur Hoffnung gibt, dürfen wir ihm „gegen Hoffnung auf Hoffnung“ glauben und mit seiner Hilfe und seinem Eingreifen rechnen. Auch heute noch gilt: Unser Gott ist ein Gott, der Wunder tut (Ps 72,18; 77,15). Und: „Wo der Menschen Hilf’ zu Ende, bleiben mächtig seine Hände.“ Lasst uns (mehr) auf ihn hoffen!