Im vierten Buch Mose beginnt erst ab Kapitel 10,11 die Beschreibung der Wüstenwanderung des Volkes Israel. In den ersten Kapiteln finden wir vorbereitende Anweisungen für die Reise. Der Dienst der Leviten nimmt hier einen prominenten Platz ein. Ein Überblick über diese Kapitel zeigt uns wichtige Voraussetzungen und Merkmale eines Gott wohlgefälligen Dienstes.

In Kapitel 1 wird das Volk gezählt und in die Geburtsverzeichnisse eingetragen. Mit der neuen Geburt erhält der Christ seinen Platz im Volk Gottes. Nur wer in das Geburtsverzeichnis, in das Buch des neuen Lebens, eingetragen ist, ist fähig, Gott wohlgefällig zu dienen (vgl. 1. Thes 1,9).

In Kapitel 2 ordnet Gott das Lager Israels rings um das Heiligtum an. Christus, von dem viele Details des Heiligtums vorbildlich reden, muss der Mittelpunkt jedes Dienstes sein. Auch die Wertschätzung für das Haus Gottes, die Versammlung (Gemeinde), ist Voraussetzung für einen guten Dienst.

Juda lagerte gegen Sonnenaufgang. Der Herr Jesus, der Führer aus dem Land Juda (Mt 2,6), wird wiederkommen. Dieses Ereignis ist Motivation, Inhalt und Zielpunkt des Dienstes. „Handelt, bis ich komme.“

In Kapitel 3 werden die Leviten zum Dienst berufen. Die Auswahl dieses Stammes zum Dienst war kein Verdienst, sondern souveräne Gnade Gottes (vgl. 1. Mo 49,5–7). So ist die Berufung jedes Dieners auch heute noch ein Akt der Gnade Gottes (vgl. Eph 3,8). Sind wir uns dessen genug bewusst?

Die Leviten wurden anstelle der Erstgeborenen für Gott geheiligt. „Für mich, den Herrn“, sagt Gott (4. Mo 3,13.41). Ihre Heiligung erinnert also an die Verschonung der Erstgeborenen und damit an die Erlösung aus Ägypten. Als Erlöste sollten sie ihrem Namen Levi („Anhänglichkeit“) Ehre machen und ganz dem Herrn gehören und ihm dienen. Auch wir gehören nicht mehr uns selbst. Wir sind um einen Preis erkauft worden und sollen jetzt unseren Gott durch ein ihm geweihtes Leben verherrlichen (1. Kor 6,19.20).

Gersoniter, Kehatiter und Merariter erhielten jeweils einen unterschiedlichen Dienst. Worin dieser Dienst bestand, das legte allein Gott fest; sie konnten es sich nicht selbst aussuchen. Trotz der Unterschiede im Dienst musste kein Neid aufkommen, solange man auf den Auftraggeber blickte und auf den eigenen Dienst und nicht auf die Aufgaben der anderen. Die Parallele dazu finden wir in 1. Korinther 12.

Der Dienst der Gersoniter (Vorhänge) spricht von Absonderung, der Dienst der Merariter (Bretter) von der Einheit des Leibes, „wohlzusammengefügt und verbunden“, und der Dienst der Kehatiter (heilige Geräte) führt zur „Erkenntnis des Sohnes Gottes“. Diese Ergebnisse sollen auch durch den Dienst der Gaben entstehen, wie wir sie in Epheser 4 finden.

Von den 22.000 gemusterten Leviten waren nur 8580 zum Dienst geeignet (vgl. 4. Mo 3,39; 4,46–49). Jeder Gläubige hat eine Aufgabe vom Herrn empfangen, in diesem Sinn ist jeder ein „Levit“. Aber bin ich persönlich auch bereit zum Dienst?