Die Taube und das Feuer – Eine wichtige Ermahnung

„Als Jesus aber getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser herauf; und siehe, die Himmel wurden ihm aufgetan, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herniederfahren und auf ihn kommen“ (Mt 3,16).

Der Heilige Geist war schon lange auf der Suche nach einem Ruheort auf der Erde, wie es die Taube zur Zeit Noahs nach der großen Flut gewesen war. Endlich hatte Er ihn in dem „himmlischen Menschen“ gefunden (1. Kor 15,47). Jesaja schreibt im Blick auf Christus: „Auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN (Jes 11,2).

Der Knecht Gottes war und ist „heilig, unschuldig, unbefleckt, abgesondert von den Sündern“ (Heb 7,26). In Ihm wurden Reinheit, Unschuld, Sanftmut und Demut leibhaftig dargestellt. Das gilt auch für die ersten dreißig Jahre seines Lebens, die Er vor den Augen Gottes lebte. Nicht ein einziges Mal betrübte Er den Heiligen Geist. Alles, was Er dachte, sagte und tat, geschah unter der Leitung des Geistes und ehrte Gott. Er ist der einzige Mensch, in welchem der Geist permanent die Freiheit hatte, jede Bewegung des Lebens zu beeinflussen.

Warum kam der Heilige Geist in leiblicher Gestalt wie eine Taube auf den Sohn Gottes, während Er den Jüngern an Pfingsten in der Gestalt zerteilter Zungen erschien (Apg 2,3)? Ganz einfach: Bei Ihm gab es nichts, was gerichtet werden musste. Das Speisopfer war ohne Sauerteig (3. Mo 2,11), und Christus war ohne Sünde, denn Johannes schreibt: „Sünde ist nicht in Ihm“ (1. Joh 3,5). Die Jünger dagegen hatten – obwohl sie bereits errettet waren – noch das sündige Fleisch in sich, das gegen den Geist streitet (Gal 5,17).

Paulus ermahnt die Epheser: „Betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, durch den ihr versiegelt worden seid auf den Tag der Erlösung“ (Eph 4,30). Was bedeutet das praktisch für dein Leben? Der Geist Gottes ist heilig. Deshalb wird Er betrübt wenn du nicht in Heiligkeit lebst. Er sieht die Bilder oder Filme, die du dir ansiehst, und Er hört auch die Musik, die du hörst. Außerdem nimmt Er Kenntnis von jedem Gedanken, der in dir aufkommt, von jedem Wort, das du redest, und von allem, was du öffentlich oder im Verborgenen tust.

Wir werden u.a. dazu aufgefordert, nicht zu lästern oder wütend zu sein (Eph 4,31), da wir dadurch den Heiligen Geist betrüben und Ihn in seinem Wirken dämpfen. Wie schnell passieren uns solche Dinge, wenn wir dem Fleisch Raum geben! Aber es geht auch anders: Der Herr Jesus lästerte nie über andere. Er verlor auch nie die Fassung und stritt nicht mit den Pharisäern, als sie Ihn angriffen und beleidigten. Stattdessen schreibt Jesaja über Ihn: „Ich werde meinen Geist auf ihn legen … Er wird nicht streiten noch schreien, noch wird jemand seine Stimme auf den Straßen hören“ (Mt 12,18.19).

In Christus konnte der Heilige Geist zu jeder Zeit ungestört wirken. Kann Er das bei dir auch, oder gibt es im Moment Dinge in deinem Leben, die Ihn betrüben und Sein Wirken behindern? Bist du dir darüber bewusst, dass die Worte, die du redest, und die Dinge, die du dir anschaust, das Wirken des Geistes in dir ganz konkret beeinflussen?