Der Geist der Weisheit und des Verstandes

„Und auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes“ (Jes 11,2).

Die Evangelien zeigen uns viele Begebenheiten, wo die Eigenschaften des Heiligen Geistes im Leben Jesu sichtbar wurden.

Schon als Kind war Er mit Weisheit erfüllt und nahm stetig weiter darin zu (Lk 2,40.52). Als Er mit zwölf Jahren mit seinen Eltern in Jerusalem war, wusste Er, dass jetzt für Ihn die Zeit gekommen war, allein im Tempel  zurückzubleiben. Obwohl Er verständiger war als alle seine Lehrer und mehr Einsicht besaß als die Alten (Ps 119,99.100), lehrte Er dort nicht, sondern verhielt sich seinem Alter entsprechend. Es war sehr weise von Ihm, in dieser Situation Fragen zu stellen und selbst nur dann zu reden, wenn Er etwas gefragt wurde. Die Schriftgelehrten staunten nicht schlecht, als sie seine Antworten hörten, die sein tiefes Verständnis über das Wort Gottes offenbarten (Lk 2,46.47).

Als Er von Satan in der Wüste versucht wurde, gab Ihm der Heilige Geist die Weisheit, das Schwert des Geistes so zu führen, dass der Feind dadurch in die Flucht geschlagen wurde. Kurze Zeit später lehrte Er in der Synagoge. Unter der Leitung des Geistes redete Er prophetische Worte, die in dieser Situation den Herzenszustand seiner Gegner offenbarten.

Er konnte die Geister unterscheiden und auch die Motivation derer, die zu Ihm kamen (vgl. 1. Kor 12,10). Mit viel Weisheit und Verständnis antwortete Er auf die Fragen, ob es richtig sei, dem Kaiser Steuern zu bezahlen, oder wie es sich mit der Auferstehung der Toten verhalte. Seine Antworten brachten seine Widersacher zum Schweigen und versetzten sie in Erstauenen (Mt 22,33).

Er richtete die Dinge nicht aufgrund dessen, was Er hörte oder sah (vgl. Jes 11,3), sondern im Licht des Heiligen Geistes. So wie der siebenarmige Leuchter Licht im Heiligtum der Stiftshütte verbreitete, so gab der Geist Gottes Ihm Licht, um alles, was vor Ihn kam, mit göttlicher Weisheit und Verständnis zu beurteilen.

Stehst du kurz vor einem schwierigen Gespräch? Oder hast du Angst, weil du nicht weißt, was du sagen sollst, wenn du plötzlich wegen deines Glaubens Rede und Antwort stehen musst? Der Herr Jesus gab den Jüngern ein wunderbares Versprechen, auf das auch du dich in solchen Situationen stützen kannst: „Wenn sie euch aber vor die Synagogen und die Obrigkeiten und die Gewalten führen, so seid nicht besorgt, wie oder womit ihr euch verantworten oder was ihr sagen sollt; denn der Heilige Geist wird euch in derselben Stunde lehren, was ihr sagen sollt … Denn nicht ihr seid die Redenden, sondern der Heilige Geist“ (Lk 12,11.12; Mk 13,11).

Vertraust du auf menschliche Weisheit und Rhetorik, wenn du das Wort Gottes predigst, oder machst du dich bewusst von der Leitung des Geistes abhängig (vgl. 1. Kor 2,13)?