„Und sehr früh am ersten Tag der Woche kommen sie zu der Gruft, als die Sonne aufgegangen war. Und sie sprachen zueinander: Wer wird uns den Stein von dem Eingang der Gruft wegwälzen? Und als sie aufblickten, sehen sie, dass der Stein weggewälzt ist – er war nämlich sehr groß“ (Markus 16,2–4).

Sehr früh am Auferstehungstag des Herrn Jesus, als die Sonne aufgegangen war, kamen einige Frauen zu der Gruft, um den Leib ihres gekreuzigten Herrn zu salben. Doch ein großes Hindernis schien ihre Absicht zu durchkreuzen: Vor dem Eingang der Gruft lag nämlich ein großer Stein und versperrte ihren Weg. Besorgt fragten sie sich, wer ihnen wohl den Stein vom Eingang der Gruft wegwälzen könnte. Ganz in Gedanken versunken hatten sie wahrscheinlich gar nicht aufgeblickt. Als sie dann schließlich doch aufblickten, sahen sie, dass der Stein bereits weggewälzt war. Ihr ängstliches Fragen hatte ein abruptes Ende gefunden. Ihre Sorgen waren unnötig gewesen. Ihre Befürchtungen hatten sich in nichts aufgelöst: Der Eingang zur Gruft stand offen!

„Und als sie aufblickten …“ Wenn sie nicht aufgeblickt hätten, hätten sie nicht gesehen, dass der große Stein weggewälzt war. Und sich weiterhin Gedanken und Sorgen gemacht …

Hat uns diese Begebenheit nicht viel zu sagen? Haben wir vielleicht auch nötig, öfter aufzublicken – zu Ihm, dem verherrlichten Herrn im Himmel? Zu dem, der gesagt hat: „Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf der Erde“ (Mt 28,18)? Der dir und mir die Frage stellt: „Sollte mir irgendeine Sache unmöglich sein?“ (Jer 32,17.27)? Vielleicht wird Er in unserem Fall nicht unbedingt Steine wegwälzen, aber wir dürfen unseren Weg und unsere Werke auf Ihn wälzen (in Ps 37,5 und Spr 16,3 steht im Grundtext eigentlich „wälzen“). Unsere Sorgen dürfen wir auf Ihn werfen und unsere Ängste Ihm sagen (Ps 55,23). Mit seinem Beistand und seiner Hilfe dürfen wir täglich rechnen. In seiner Weisheit möchte Er uns immer wieder das geben, was wir benötigen.

Der Schreiber von Psalm 121 kannte diesen Blick nach oben. Er konnte sagen: „Ich hebe meine Augen auf: Woher wird meine Hilfe kommen? (Ps 121,1). Und noch höher: „Meine Hilfe kommt von dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat“ (Ps 121,2). Lasst auch uns wieder häufiger zu Ihm aufblicken, der niemals zulassen wird, dass der Gerechte wankt (Ps 55,23)!