Auf die Frage, warum Christen beten, wird häufig gesagt: Weil wir damit unsere Abhängigkeit ausdrücken.

Nun, wenn wir Beten, ist das natürlich ein Ausdruck unserer Abhängigkeit von Gott. Aber wir Beten nicht, um Abhängigkeit auszudrücken. Ein kleiner, aber feiner Unterschied.

Wenn wir beten, dann wollen wir unseren Dank bringen. Oder wir wollen unsere Bitten äußern. Wir wollen nicht irgendetwas ausdrücken, sondern wir wollen etwas haben: Leitung, Schutz, Hilfe und vieles andere mehr.

Unsere Gebete sind oft so flach, so wenig konkret, so ziellos – als wollten wir tatsächlich nur etwas mit dieser heiligen „Tätigkeit“ ausdrücken. Weil sich das so gehört. Weil uns das gut zu Gesicht steht. Aber wie gesagt: Wir beten doch, um etwas zu empfangen. „Bittet, und es wird euch gegeben werden.“

Ähnlich ist es, wenn es um Philipper 4,6.7 geht. Die Ausführungen, die dazu gemacht werden, hören sich häufig so an: „Wenn wir beten, bekommen wir zwar nicht das, was wir erbitten, aber wir bekommen seinen Frieden.“ Das ist zumindest eine Akzentverschiebung: Denn der Frieden ist mehr ein „Nebeneffekt“. Es geht bei dem Gebet doch immer darum, dass wir Gott konkrete Bitten vortragen und darauf vertrauen, dass er uns erhört.

Es geht auch in diesem Beitrag nicht darum, um Worte zu feilschen. Aber wir wollen uns alle ermutigen lassen, ernsthaft und konkret zu beten und mit göttlichen Erhörungen vermehrt zu rechnen.