„Und der Engel des HERRN kam und setzte sich unter die Terebinthe, die in Ophra war, das Joas, dem Abieseriter, gehörte. Und Gideon, sein Sohn, schlug eben Weizen aus in der Kelter, um ihn vor Midian in Sicherheit zu bringen. Und der Engel des Herrn erschien ihm und sprach zu ihm: Der Herr ist mit dir, du tapferer Held!“ (Richter 6,11.12).

Unbemerkt setzte sich der Engel des Herrn – eine alttestamentliche Bezeichnung für den Herrn selbst – unter die Terebinthe, die in Ophra war, und beobachtete Gideon, den Sohn des Joas, wie er in der Kelter Weizen ausschlug, um ihn vor den Feinden in Sicherheit zu bringen. Was der Herr bei Gideon beobachten konnte, rief sein Wohlgefallen hervor. Deshalb verhieß er ihm seine Gegenwart und bezeichnete ihn als einen tapferen Helden – eine Auszeichnung, die wir ihm wahrscheinlich nicht verliehen hätten. Was war es, was die besondere Anerkennung des Herrn fand? Auf zwei Punkte möchte ich gerne hinweisen:

Gideon ging fleißig seiner Arbeit nach

Während viele Israeliten unter der Bedrückung der Midianiter seufzten und vielleicht sogar resignierten, ging Gideon fleißig seiner Arbeit nach – und das unter äußerst schwierigen Bedingungen. Anstatt sich auf einer Tenne die Hilfe des Windes zunutze zu machen, musste Gideon sich mit einer Kelter zufriedengeben, wo es ihm sicher um einiges schwerer fiel, die Spreu vom Weizen zu trennen. Doch äußere Schwierigkeiten hielten ihn nicht davon ab, seine täglichen Pflichten zu tun. An dieser Stelle erschien der HERR, um Gideon in seinen Dienst zu berufen. Wie manch ein Diener vor und nach ihm wurde Gideon in den Dienst berufen, als er gerade seiner täglichen Arbeit nachging (vgl. David in Psalm 78,70.71; Mose in 2. Mose 3,1.2; Elisa in 1. Könige 19,19; Levi in Markus 2,14). Möchtest du auch die Anerkennung des Herrn finden? Dann gehe deinen täglichen Pflichten fleißig und treu nach!

Gideon schlug im Verborgenen Weizen aus

Als der Engel des Herrn kam, war Gideon gerade dabei Weizen auszuschlagen, um ihn vor den Midianitern in Sicherheit zu bringen. Da er sich den Weizen nicht rauben lassen wollte, schlug er ihn im Verborgenen in einer Kelter aus. Gideon wandte Zeit und Energie auf, um für sich (und sein Haus) Nahrung zu gewinnen. Der Weizen ist ein Bild von Christus (vgl. Joh 12,24). In der Sprache des Neuen Testaments ausgedrückt, ließ Gideon sich trotz des Widerstands der Feinde nicht davon abbringen, sich persönlich von Christus zu nähren. Dafür waren ihm der Zeitaufwand und die Mühe nicht zu schade. Auch für uns gilt: Wenn wir ein siegreiches Glaubensleben führen wollen, müssen wir uns täglich (im Verborgenen) mit Christus und seinen Herrlichkeiten beschäftigen und uns von ihm nähren. Willst du auch ein tapferer Held sein? Dann nähre dich jeden Tag von Christus und seinem Wort!