Zusammenkommen im Namen des Herrn am Wohnort

  1. Die Einheit des „einen Leibes“ (Eph 4,4) wird von der Versammlung am Ort dargestellt, und zwar durch das eine Brot, von dem wir essen (1. Kor 10,17). Daher ist es gut, wenn wir die Einheit des Leibes aller Erlösten auch an jedem Ort, wo eine gewisse Anzahl Geschwister sind, öffentlich darstellen (Eph 4,3.4; 1. Kor 10,16.17).
  2. Der Herr Jesus hat verheißen, dass da, wo „zwei oder drei“ versammelt sind zu seinem Namen hin, Er in der Mitte ist. Es kommt also nicht auf große Zahlen an, sondern darauf, auf der richtigen Grundlage in der richtigen Weise zusammenzukommen (Mt 18,20; Eph 4,1–4).
  3. Der Apostel Paulus schrieb „der Versammlung Gottes, die in Korinth ist“ (1. Kor 1,2). Im engeren Sinn gehörten dazu nur diejenigen Gläubigen, die auch in Korinth wohnten. Man kann diesen Grundsatz sicher etwas weiter fassen und alle die einschließen, die an den Zusammenkünften in Korinth teilnahmen.
  4. Die Betonung der „örtlichen Versammlung“ im Blick auf Leib Christi, Haus Gottes und (mit Einschränkung) Braut Christi zeigt, wie wichtig es Gott ist, dass die „örtliche Versammlung“ zusammenkommt. Jemand, der über etliche Kilometer „zur“ örtlichen Versammlung fahren muss, wird sich daher überlegen müssen, ob der Herr nicht den Wunsch hat, dass auch bei ihm – an seinem Ort – die örtliche Versammlung zusammenkommt.
  5. Voraussetzung dafür ist, dass mindestens „zwei oder drei“ dort versammelt sein können und man den Glauben hat, auch mit „kleinen Zahlen“ nicht nur für kurze Zeit die Wahrheit von dem „einen Leib“ verwirklichen zu können.
  6. Es ist unbedingt anzustreben, dass ein neu entstehendes Zusammenkommen in freudiger Gemeinschaft mit den Nachbarorten mit den Zusammenkünften „als Versammlung“ beginnt. Man darf allerdings nicht übersehen, dass Antiochien schon etliche Zeit „Versammlung Gottes“ war, ehe andere davon mitbekamen (vgl. Apg 11,18–30).
  7. Die ersten Christen kamen „in den Häusern“ und „an vielen Orten“ zusammen (Apg 5,42; 9,31) – das unterstreicht, dass es nicht großer Zahlen bedarf.
  8. Diese Versammlungen waren ein Zeugnis für Ungläubige (Apg 2,47b.8,4.25), und aus der Verkündigung entstanden Versammlungen. Ist es nicht der Wunsch des Herrn, dass dies an möglichst vielen Orten geschieht? Dies ist in einer Zeit des Niedergangs nicht an vielen Orten mehr möglich – aber wo es das ist, sollten wir diesen Weg des Herrn nicht als eine Chance ergreifen?
  9. Die Versammlung stellt im Besonderen die Pfeiler und Grundfeste der Wahrheit dar (1. Tim 3,15) und ist somit auch ein Zeugnis für Gläubige, welche die Wahrheit über das Zusammenkommen zu seinem Namen hin erkennen wollen. Auch hier dürfen wir für andere an den Orten, wo wir wohnen und zusammenkommen, ein Zeugnis sein.
  10. Die Versammlung ist ein Ort, wo wir auch (neben Gebet und Wortverkündigung) speziell zusammenkommen, um Gott Lob, Dank und Anbetung zu bringen (Ps 22,23; 35,18 und Apg 2,47). Wie schön, wenn es möglichst von vielen Orten zugleich passiert.
  11. Es gibt darüber hinaus noch einige praktische Erwägungen: Es ist einfacher, in „kleineren“ Versammlungen die Gemeinschaft untereinander  zu erhalten oder aufzubauen (Apg 2,42). Wie wir aus der Apostelgeschichte erkennen können, sind kleinere Versammlungen für das geistliche Wachstum Einzelner förderlich (Apg 11,19–24). Zudem ist es einfacher,  eine „kleinere Herde“ zu hüten als ein größere (1. Pet 5,2). Und ist es nicht auch im Blick auf die „finanzielle“ Verantwortung, die wir vor dem Herrn und Menschen haben, der einfachere Weg?