Zusammenkommen als Versammlung

Grundsätze

  1. Die Versammlung Gottes auf der Erde wird durch das Zusammenkommen sichtbar dargestellt.
  2. Gott will, dass man die Versammlung sieht; daher wünscht Er, dass die Erlösten auch zusammenkommen.
  3. Wir müssen uns anhand der Bibel fragen, auf welche Art und Weise Gott möchte, dass wir zusammenkommen. Folgender Vers zeigt uns die göttliche Richtschnur:

„Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte“ (Mt 18,20).

Denn

  1. Die persönliche Gegenwart des Herrn ist kein Selbstläufer, sondern an Bedingungen geknüpft.
  2. Man kann sich nicht auf die Gegenwart des Herrn berufen, wenn man nicht das gehorsam tut, was nun folgt.
  3. Die Gegenwart des Herrn ist die Begründung dafür, dass Gebete erhört werden (Mt 18,19) und die örtliche Versammlung die Autorität des Bindens und Lösens besitzt (Mt 18,18).

Wo

  1. „Wo“ bedeutet nicht irgendeinen geographischen Ort, obwohl man an einem Ort zusammenkommen „muss“ – es geht nicht virtuell.
  2. „Wo“ zeigt die Art und Weise oder den Grundsatz, auf dem man sich versammeln soll.
  3. Der Herr erwählt den Platz, der seinen Maßstäben entspricht (5. Mo 12,5.11.13.18).
  4. Keine menschliche Auswahl bzw. kein menschlicher Wille ist maßgeblich.

Zwei oder drei

  1. Es sind nicht große Massen notwendig, um die Versammlung Gottes darzustellen.
  2. Der Herr nennt die kleinstmögliche (Mehr-)Zahl: zwei oder drei.
  3. Nicht die Zahl ist entscheidend, sondern die Art und Weise

Versammelt sind

  1. „Versammelt sein“ ist ein Zustand, keine Tätigkeit, obwohl dazu auch eine Tätigkeit gehört.
  2. Es ist ein Ausdruck von Einheit (Eph 4,4), da man die Einheit des Leibes anerkennt.

In meinem Namen

  1. Sein Name ist der Beweggrund oder die Absicht, in der wir uns versammeln.
  2. „Sein Name“ ist der Mittelpunkt des Zusammenkommens.
  3. Sein Name, das heißt das, was Er gesagt hat, besitzt für uns absolute Autorität.
  4. Name bedeutet „sich kundgeben“. Er zeigt sich in dem, was mit seiner Person verbunden ist. Das ist:
    a. Seine Person als solche (z.B. dass Er Gott und Mensch in einer Person ist)
    b. sein Erlösungswerk, das man annehmen muss, um gerettet zu werden
    c. seine Versammlung (der Christus, 1. Kor 12,12), die untrennbar mit Ihm verbunden ist.
  5. Das hat praktische Konsequenzen:
    a. Wir können Ihn nicht mit Falschem und Bösem in Verbindung bringen.
    b. Wir schließen alle ein, die Glieder an dem einen Leib sind.
    c. Wir erkennen seine Autorität an.
    d. Wir lehnen jede falsche Lehre über seine Person, sein Werk und seine Versammlung ab.

Bin ich

  1. Es ist der Herr Jesus selbst, der seine persönliche Gegenwart verheißen hat.
  2. Er ist zwar nicht körperlich anwesend, aber persönlich, im Geist.
  3. Seine persönliche Gegenwart in den Zusammenkünften ist ein einzigartiger Segen für die Versammlung auf der Erde, der nur dort erlebt werden kann.

In ihrer Mitte

  1. Der griechische Ausdruck bedeutet „in der Mitte von“ im absoluten Sinn.
  2. Er ist also nicht nur unter uns, einer von vielen, sondern Er ist der absolute Mittelpunkt.
  3. Er hat alle Rechte und bestimmt die Ordnung (1. Kor 14,33).
  4. Alles geht von Ihm aus und läuft auf Ihn zu (Wirkung, Anbetung und Segen).
  5. Er beschäftigt uns mit sich selbst und seiner Liebe.
  6. Er hat immer für jeden etwas (5. Mo 33,3; 1. Kor 14,3).
  7. Er wirkt durch den Heiligen Geist, den wir nicht dämpfen sollen (2. Kor 3,17;1. Thes 5,17).

Weitere Punkte

  1. Es waren regelmäßige Zusammenkommen (Apg 20,7; 1. Kor 14,26).
  2. Es gibt keine festgelegte Ordnung oder Reihenfolge.
  3. Jeder sollte etwas bereit haben, was der Herr benutzen kann (1. Kor 14,26).
  4. Die Zusammenkommen haben einen örtlichen Charakter (1. Kor 11,18).
  5. Es gibt mindestens vier Arten der Zusammenkommen:
    a. zum Brotbrechen (1. Kor 11.10)
    b. zur Auferbauung (1. Kor 14)
    c. zum Gebet (Mt 18)
    d. zur Aufnahme in die Gemeinschaft der Versammlung (Mt 18)