Den Willen Gottes prüfen

„Es steht geschrieben: „Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht“ (Mt 4,4).

Im Gegensatz zu Adam und Eva war der Mensch aus dem Himmel dadurch gekennzeichnet, dass Er es permanent ablehnte, den Pfad der Abhängigkeit zu verlassen, als Er von Satan unter widrigsten Umständen dazu gedrängt wurde.

Obwohl Er die Macht besaß, Wasser in Wein zu verwandeln und 5000 Männer mit fünf Broten und zwei Fischen zu versorgen, machte Er von seiner Macht keinen Gebrauch, um seine menschlichen Bedürfnisse zu befriedigen. Stattdessen wartete Er in Abhängigkeit so lange, bis der Vater Ihm Wegweisung gab. Seine Antwort an den Teufel ist kennzeichnend für Sein ganzes Leben: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes hervorgeht.“ Das sind sehr tiefgehende Worte, über die es sich in Ruhe nachzudenken lohnt!

Der Sohn Gottes wurde als abhängiger Mensch nicht durch Seine natürlichen Bedürfnisse – seinen Bauch – angetrieben, sondern durch den Willen und das Wort Gottes. Er sagt hier: Ich will nur essen, wenn Gott mir sagt, dass ich essen soll. Ich leide lieber Hunger, als etwas zu tun, was Gott mir nicht befohlen hat. – Er machte sich also vollkommen von dem abhängig, was der Vater Ihm mitteilte.

Einige Tage später sagt Er: „Meine Speise ist es das ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat“ (Joh 4,34). Anstatt seinen natürlichen Hunger zu stillen, findet Er seine Befriedigung darin, den Willen Gottes zu tun und mit Ihm in Einklang zu sein. Wie jemand treffend gesagt hat: „Sein Denken, Seine Worte, Sein Handeln und Sein Wohlempfinden waren von dem Willen Seines Vaters abhängig. Daraus bezog Er Seine Energie, darin ruhte Er.“

Gerade darin sollen wir uns von der Welt unterscheiden! Paulus schreibt: „Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung eures Sinnes, dass ihr prüfen mögt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist“ (Röm 12,2). Unser Sinn bzw. Denken wird täglich durch das Lesen des Wortes Gottes erneuert und geprägt. Der erneuerte Sinn bringt unsere Gedanken in Übereinstimmung mit den Gedanken des Herrn, so dass wir den Willen Gottes prüfen und erkennen können.

Könnte es sein, dass Gott auch einmal von dir möchte, dass du fastest und für eine Zeit lang bewusst auf Nahrung verzichtest, um im Gebet vor Ihm zu sein? Hast du Ihm diese Frage schon einmal gestellt? Wie setzt du folgenden Vers praktisch in deinem Leben um: „Ob ihr nun esst oder trinkt oder irgendetwas tut, tut alles zur Ehre Gottes“ (1. Kor 10,31)?