Lukas stellt uns den Herrn Jesus in seinem Evangelium besonders als den vollkommenen Menschen vor. Als Mensch lebte der Herr ein Leben der beständigen Abhängigkeit von seinem Gott und Vater. Jeden Morgen ließ Er sich von Gott das Ohr wecken, um von Ihm belehrt zu werden (vgl. Jes 50,4.5). In freudigem Gehorsam tat Er dann das, was Gott Ihm auftrug. Dabei ließ Er sich als abhängiger Mensch stets (vom Heiligen Geist) führen und leiten. Diese Tatsache, die das wahre Menschsein des Herrn Jesus unterstreicht, hebt Lukas in seinem Evangelium immer wieder hervor. Um auszudrücken, dass der Herr Jesus geführt wird, benutzt er (im Griechischen) drei verschiedene Wörter. Im Folgenden wollen wir uns diese Stellen kurz etwas näher ansehen.

„Und als die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz Moses erfüllt waren, brachten (oder führten) sie ihn nach Jerusalem hinauf, um ihn dem Herrn darzustellen“ (Lk 2,22).

Maria und Joseph „führten“ ihr Kind gemäß den Anweisungen in 2. Mose 13,12 und 4. Mose 18,16 nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn darzustellen.

„Jesus aber, voll Heiligen Geistes, kehrte vom Jordan zurück und wurde durch den Geist in der Wüste vierzig Tage umhergeführt und wurde von dem Teufel versucht“ (Lk 4,1.2).

Nach seiner Taufe im Jordan wurde der vollkommene Mensch vom Heiligen Geist vierzig Tage in der Wüste umhergeführt und von dem Teufel versucht.

„Und er führte ihn auf einen hohen Berg und zeigte ihm in einem Augenblick alle Reiche des Erdkreises“ (Lk 4,5).

Der Herr erlaubte Satan, Ihn zu versuchen und ließ sich von ihm dazu auf einen hohen Berg führen.

„Er führte ihn aber nach Jerusalem und stellte ihn auf die Zinne des Tempels und sprach zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so wirf dich von hier hinab“ (Lk 4,9).

Nachdem Satan den Herrn in der Wüste und auf einem hohen Berg versucht hatte, führte er Ihn zum Tempel nach Jerusalem, um Ihn auch dort zu versuchen.

„Und sie standen auf und stießen ihn zur Stadt hinaus und führten ihn bis an den Rand des Berges, auf dem ihre Stadt erbaut war, um ihn hinabzustürzen“ (Lk 4,29).

Bei dieser Gelegenheit ließ sich der Heiland von wutentbrannten Bewohnern Nazareths an den Rand des Berges führen, auf dem Nazareth erbaut war, von wo sie Ihn hinabstürzen wollten.

„Sie nahmen ihn aber fest und führten ihn hin und brachten ihn in das Haus des Hohenpriesters“ (Lk 22,54).

Im Garten Gethsemane ließ sich der Herr Jesus von rohen Menschenhänden festnehmen und in das Haus des Hohenpriesters führen.

„Und als es Tag wurde, versammelte sich die Ältestenschaft des Volkes, sowohl Hohepriester als Schriftgelehrte, und sie führten ihn weg in ihr Synedrium“ (Lk 22,66).

Nach seinem Verhör im Haus den Hohenpriesters wurde der Herr Jesus in das Synedrium geführt, wo viele falsche Vorwürfe gegen Ihn erhoben wurden.

„Und die ganze Menge von ihnen stand auf, und sie führten ihn zu Pilatus“ (Lk 23,1).

Danach wurde der Heiland von der ganzen Ältestenschaft des Volkes zu Pilatus geführt, der Ihn zum Tod verurteilte.

„Und als sie ihn wegführten, ergriffen sie einen gewissen Simon von Kyrene, der vom Feld kam, und legten das Kreuz auf ihn, damit er es Jesus nachtrage“ (Lk 23,26).

Schließlich führten sie den Herrn Jesus weg, um Ihn zu kreuzigen. Wie ein Schaf, das zur Schlachtung geführt wird, ließ sich der Heiland nach Golgatha führen (vgl. Jes 53,7). Dies tat Er, um uns von dem ewigen Verderben zum ewigen Leben zu führen. Hast du Ihm heute schon dafür gedankt?