„Anerkannt groß ist das Geheimnis der Gottseligkeit: Er, der offenbart worden im Fleisch, ist gerechtfertigt im Geist, gesehen von den Engeln, gepredigt unter den Nationen, geglaubt in der Welt, aufgenommen in Herrlichkeit“ (1. Tim 3,16).

Christen sollen sich im Haus Gottes so verhalten, dass ihr Gott geehrt wird und sie ein Zeugnis für Ihn sind (vgl. 1. Tim 3,14.15). Doch wie kann das wahr werden? Wie können wir den Gedanken Gottes entsprechen, wie gottselig leben? Die Antwort lautet: Wir müssen den Herrn Jesus kennen, der Gott offenbart hat, und täglich mit dieser wunderbaren Person Gemeinschaft haben.

Die Menschen dieser Welt können lediglich die Auswirkungen sehen, wenn ein Mensch für Gott lebt; woher die Kraft zur Gottseligkeit kommt, verstehen sie nicht. Wir Kinder Gottes kennen das Geheimnis eines Lebens in wahrer Gottesfurcht. Es ist ein großes Geheimnis, weil es um eine große Person geht: Jesus Christus. Wer Ihn kennt, liebt und nachahmt, wird zur Ehre Gottes leben.

Von dem Herrn Jesus, dem Mittler zwischen Gott und Menschen, zeigt der Apostel Paulus in 1. Timotheus 3,16 sechs großartige Dinge, die wir uns nacheinander anschauen wollen.

Gott ist offenbart worden im Fleisch

In dem ewigen Sohn Gottes, der Mensch geworden ist, haben wir die volle Offenbarung Gottes. Jesus erschien an dem Ort, wo die Sünde des Menschen auf Schritt und Tritt zu sehen ist – und Er kam als wahrhaftiger Mensch. In der Fülle der Zeit wurde Er von einer Jungfrau geboren (Gal 4,4; Mt 1,23). Er nahm nicht nur eine menschliche Gestalt an, wie wir das im Alten Testament sehen (Jos 5,13–15 etc.), sondern Er wurde Fleisch und wohnte unter uns (Joh 1,14). In dem Menschen Christus Jesus zeigte sich die ganze Liebe und Herrlichkeit Gottes. Und noch heute können wir in den Evangelien seine göttlichen „Fußspuren“ sehen.

Gerechtfertigt im Geist

Christus wurde Fleisch, wurde wahrer Mensch – aber Er war kein Sünder! Er kannte keine Sünde, Er tat keine Sünde, und Sünde war nicht in Ihm (2. Kor 5,21; 1. Pet 2,22; 1. Joh 3,5). Sein ganzes Leben war durch die Kraft des Heiligen Geistes geprägt: Der Geist wirkte bei seiner Zeugung (Lk 1,35), in seinem ganzen Dienst (Lk 3,21.22; 4,1.14.18), bei seiner Opferung am Kreuz (Heb 9,14) und in seiner Auferstehung (Röm 1,4). So wurde der als gerecht erwiesen, der in „Gleichgestalt des Fleisches der Sünde“ gekommen und von den Menschen als ein Verbrecher behandelt worden war (Röm 8,3; Lk 22,37).

Gesehen von den Engeln

Die Engel, die Kenntnis nehmen von den Dingen, die auf der Erde vor sich gehen (1. Kor 11,10; Eph 3,10 etc.), sahen in Jesus erstmals ihren Schöpfer. Mit welchem Interesse werden sie den ganzen heiligen Weg des Sohnes Gottes über die Erde verfolgt haben! Bei vielen wichtigen „Stationen“ im Leben des Herrn Jesus finden wir Engel: bei seiner Geburt (Lk 2), vor Beginn seines öffentlichen Dienstes in der Wüste (Mk 1,13), im Garten Gethsemane (Lk 22,43), nach seiner Auferstehung (Lk 24) und bei seiner Himmelfahrt (Apg 1,10.11). Engel haben Ihn auf der Erde beobachtet, und sie sehen den verherrlichten Menschen im Himmel immer noch.

Gepredigt unter den Nationen 

Engel sehen den Herrn Jesus Christus, doch die Menschen hören die Botschaft von Ihm, der in der Herrlichkeit des Himmels ist. Die Predigt von Jesus Christus kann dabei nicht auf die engen Grenzen Israels beschränkt bleiben: Diese wunderbare Person, die Gott völlig gezeigt hat, muss allen Nationen bekannt gemacht werden. Denn Gott ist nicht der Gott der Juden allein, sondern auch der Nationen (Röm 3,29.30).

Geglaubt in der Welt

Der Botschaft des Evangeliums wird „in der Welt“ geglaubt, aber nicht „von der Welt“. Mit anderen Worten: Es glauben nicht alle Menschen der guten Botschaft, sondern es gibt einige in der Welt, bei denen der Glaube aus der Verkündigung des Wortes Gottes hervorkommt (Röm 10,17). Sie vertrauen dem, der einst hier war und jetzt verborgen im Himmel ist. Noch herrscht Christus nicht sichtbar auf dem Berg Zion: Darum glauben Menschen an Ihn.

Aufgenommen in Herrlichkeit

Der Sohn Gottes, der in Gnade in unser Elend gekommen war, wurde in Herrlichkeit aufgenommen. Der Weg dieser herrlichen Person, die Gott vollkommen offenbart und verherrlicht hat, konnte nur in Herrlichkeit enden! „Wenn Gott verherrlicht ist in ihm, wird auch Gott ihn verherrlichen in sich selbst, und sogleich wird er ihn verherrlichen“, schreibt Johannes in seinem Evangelium (Joh 13,32).

Unser Zeugnis

Wenn wir Gott in seinem Haus auf der Erde bekannt machen und seine Wahrheit darstellen wollen, dann müssen wir den Herrn Jesus Christus kennen, Ihn nachahmen und das festhalten, was die Schrift über Ihn sagt. Allein durch Jesus können wir ein Leben in Gottseligkeit führen. Er ist der Ausgangspunkt und die Kraftquelle, um mit Gott zu leben und Ihm zu dienen. Beschäftigen wir uns daher vermehrt mit Ihm, der auf dieser Erde gelebt hat und jetzt in der Herrlichkeit ist! Wenn wir seine Herrlichkeit anschauen, werden wir in sein Bild verwandelt werden (2. Kor 3,18).