„Die Hohenpriester aber beratschlagten, auch Lazarus zu töten, weil viele von den Juden um seinetwillen hingingen und an Jesus glaubten“ (Joh 12,10.11).

Von Lazarus, dem Bruder der Martha und Maria, wird uns in der Bibel nicht ein einziges gesprochenes Wort überliefert. Dennoch war er auch ohne Worte ein wirksames Zeugnis für seinen Herrn, denn um seinetwillen glaubten viele von den Juden an Jesus. Wie war das möglich?

Zweifellos beruhte das Zeugnis von Lazarus auf dem Handeln des Herrn mit ihm. Lazarus war gestorben, aber der Herr Jesus hatte ihn nach vier Tagen wieder auferweckt (Joh 11,39.43.44). Durch dieses unübersehbare Zeugnis der Größe und Allmacht des Herrn Jesus wurde Lazarus wieder in das diesseitige Leben zurückgerufen. Die Tatsache, dass Lazarus wieder lebte, war ein sichtbarer Beweis der Macht des Herrn Jesus über den Tod und ein mächtiges Zeugnis für alle, die davon hörten. Muss es uns wundern, dass viele dadurch zu dem Herrn Jesus gezogen wurden und an Ihn glaubten?

Daraus dürfen wir lernen. In dem Maß nämlich, wie der sich Herr Jesus in und durch uns verherrlichen kann, werden wir ein Zeugnis für andere sein – auch ohne viele Worte (vgl. 2. Thes 1,10.12). Das Handeln des Herrn in und durch uns wird unseren Mitmenschen nicht verborgen bleiben. Je mehr Christus in uns zu sehen ist, desto mehr werden wir auch ein Zeugnis nach außen sein.

Denken wir an das Beispiel eines Menschen, der viele Jahre in gröbster Sünde lebt, dann aber den Herrn Jesus als Heiland annimmt und von einem Tag auf den anderen ein völlig verändertes Leben führt – ein Leben, das Christus zum Inhalt hat. So jemand war lange Zeit tot in Vergehungen und Sünden, wird dann am Tag seiner Bekehrung mit dem Christus lebendig gemacht und lebt von diesem Augenblick an in Neuheit des Lebens (Röm 6,4; Eph 2,1.5). Die Veränderung im Leben dieses Menschen kann und wird nicht unbemerkt bleiben. Sie spricht deutlicher als viele Worte und macht die Person des Herrn Jesus groß. Ist dieser völlige Wandel nicht ein mächtiges Zeugnis von der lebensverändernden Kraft des Evangeliums und der überschwänglichen Gnade Gottes?

So kann uns das Beispiel des Lazarus auch heute noch anspornen, für Ihn zu zeugen – gerade durch das, was Er in und durch uns bewirken möchte, und durch die Art und Weise, wie wir unser Leben führen.