Die beiden Beamten des Pharao, die sich „versündigt“ haben (1. Mo 40), sind ein Bild des natürlichen, in Sünde gefallenen Menschen. Seine ausweglose Lage in dem Gefängnis der Sünde beunruhigt ihn und macht ihn „missmutig“ (1. Mo 40,6). Doch sie bereitet den Boden für die Botschaft Gottes, die Gott ihm „im Traum, im Nachtgesicht“ zukommen lässt (Hiob 33,15–18).

Doch dann kommt der „Ausleger“, „einer aus tausend“, der „Abgesonderte unter seinen Brüdern“, um die Menschen zur Erkenntnis und zum Selbstgericht zu führen (Hiob 33,23). Er kommt „zu ihnen“ (1. Mo 40,6) in ihr Elend, nicht um bedient zu werden, sondern um zu dienen (1. Mo 40,4).

Der Mundschenk steht für den Menschen, der Zuflucht nimmt zu dem Mittler. Er sieht in seinem Traum einen Weinstock vor sich, der treibt, blüht und Frucht bringt. Es ist ein Bild des Herrn Jesus in seinem vollkommenen Leben zur Freude und Befriedigung Gottes, des Vaters. Die Trauben werden in den Becher des Pharaos „gepresst“, und der Pharao nimmt den Becher an. In der Sprache Hiobs sagt der Ausleger: „Ich habe eine Sühnung gefunden“ (Hiob 33,24). Erinnert das „Gepresstwerden“ nicht an den Leidensdruck des Herrn Jesus? Wie schwer lag am Kreuz die Last unserer Sünden auf ihm, und wie lastete der Grimm Gottes auf ihm, als Gott ihn mit allen seinen Wellen niederdrückte (Ps 88,8).

Doch sein Werk hat Sühnung bewirkt. Gott hat es angenommen. Niemals konnte er ein solch vollkommenes und heiliges Opfer abweisen. Tief befriedigt ruht er in dem Werk seines Sohnes, und der Sünder, der sich auf dieses Opfer stützt, kann freudig sagen: „Ich hatte gesündigt … und es wurde mir nicht vergolten, er hat meine Seele erlöst, dass sie nicht in die Grube fahre, und mein Leben erfreut sich des Lichts. … Er wird zu Gott flehen, und er wird ihn wohlgefällig annehmen, und er wird sein Angesicht schauen mit Jauchzen“ (Hiob 33,26–28).

Der „dritte Tag“ (1. Mo 40,20), der Auferstehungstag, macht es klar, dass Gott das Opfer angenommen hat. Begnadigt darf der Sünder vor das Angesicht Gottes treten, wie der Mundschenk vor den Pharao treten durfte. Nichts konnte er selbst beitragen, es war allein der „Weinstock“, der es bewirkt hat.

Anders der Bäcker. Er steht für den Menschen, der meint, mit seiner eigenen Gerechtigkeit („Weißbrot“) vor Gott bestehen zu können. Stolz trägt er seine Werke (Backwerk, wörtlich: Werk des Backens) auf dem Haupt. Aber sie erreichen Gott nicht. Die Vögel des Himmels fressen sie weg. Es ist Satan, der dem Menschen eintrichtert, er könne mit dem „unflätigen Kleid“ seiner eigenen Religion (Jes 64,5) zu Gottes Hochzeitsmahl kommen. Aber er wird die Worte hören: „Freund, wie bist du hier hereingekommen?“, um dann in die äußerste Finsternis geworfen zu werden (Mt 22,11–13).

Beide Beamten werden „erhoben“, so wie es auch für alle gestorbenen Menschen eine Auferstehung geben wird. Doch für die einen ist es die „Auferstehung zum Leben“ und für die anderen die „Auferstehung zum Gericht“ (Joh 5,29). So wird das Mahl des Pharaos für den einen zum Freudenfest (vgl. Off 19,7), für den anderen bedeutet es Gericht (vgl. Off 19,17–18).

Jeder Mensch gleicht entweder dem Mundschenk oder dem Bäcker. Welchem willst du gleichen?