Jonathan hatte miterlebt, wie David den Sieg über Goliath errungen hatte. Er hatte gesehen, wie ausweglos die Situation für Israel gewesen war und mit welchem Mut und Gottvertrauen David den Riesen Goliath bezwungen und Israel errettet hatte (1. Sam 17).

Davids Sieg über Goliath ist ein schönes Bild des großen Sieges des Herrn Jesus über Satan. Durch seinen Tod am Kreuz von Golgatha hat der Herr einen vollständigen Sieg über Satan errungen (vgl. Heb 2,14).

Doch im Gegensatz zu den meisten Israeliten, die bloße Zuschauer waren, finden wir bei Jonathan eine persönliche Antwort auf den herrlichen Sieg Davids. Angezogen von der Tat und den Worten Davids suchte er eine persönliche Beziehung zu dem Sieger – eine Beziehung, die sein Leben grundlegend veränderte (1. Sam 18,1): „An diesem Tag verband sich die Seele Jonathans mit der Seele Davids; und Jonathan liebte ihn wie seine Seele.“ Jonathan hatte sich entschieden: Von nun an stand er auf der Seite Davids.

Von diesem Augenblick an zeigte sich im Leben Jonathans Hingabe an David. Alles, was ihn bisher auszeichnete, stellte er in den Dienst Davids und übergab es ihm (1. Sam 18,4). Folgende Dinge werden dabei ausdrücklich erwähnt:

  • Oberkleid und Waffenrock: Zeichen seiner königlichen Würde als Kronprinz
  • Schwert und Bogen: Instrumente seiner Siege
  • Gürtel: Zeichen seiner Stärke

Von Jonathans Schuhen lesen wir in diesem Zusammenhang allerdings nichts. Behielt er sie vielleicht für sich? Seine weitere Geschichte jedenfalls zeigt, dass er sich bis zu seinem Tod das Recht vorbehielt, hinzugehen, wohin er wollte. Er teilte nie völlig die Verwerfung Davids und kehrte immer wieder zu seinem Vater nach Jerusalem zurück, mit dem er schließlich auch umkam (vgl. 1. Sam 23,18; 31,2–6).

Jonathans Schuhe haben auch uns etwas zu sagen. Sind wir bereit, dem Herrn Jesus zu folgen – überall, wohin Er geht? Sind wir bereit, seine Verwerfung zu teilen? Haben wir Ihm unsere „Schuhe“ schon übergeben?