Die Menschen konnten mit dem Herrn Jesus nicht machen, was sie wollten. Gott hat ihnen Grenzen gesetzt, die sie nicht überschreiten durften. Immer wieder finden wir diese Grenzen ganz deutlich:

„Da suchten sie ihn zu greifen; und niemand legte die Hand an ihn, weil seine Stunde noch nicht gekommen war“ (Joh 7,30).

„Und niemand griff ihn, denn seine Stunde war noch nicht gekommen“ (Joh 8,20).

Niemand durfte vor der Zeit Hand an den Sohn Gottes legen. Gar nichts konnten sie ausrichten, als sie ihn den Berg hinabstürzen wollten und er durch ihre Mitte hindurch wegging (Lk 4,30). Doch dann kam der Augenblick, von dem der Herr selbst sagte: „Die Stunde ist gekommen: Siehe, der Sohn des Menschen wird in die Hände der Sünder überliefert.“ Als er täglich bei ihnen im Tempel war, hatten sie die Hände nicht gegen ihn ausgestreckt; das änderte sich jetzt: „Aber dies ist eure Stunde und die Gewalt der Finsternis“ (Lk 22,53).

Es war so, als ob Gott eine Schleuse öffnete, die bis dahin die Bosheit und Feindschaft der Menschen zurückgehalten hatte. Jetzt war die Stunde gekommen, jetzt brach der ganze Hass der Menschen ungehindert hervor. Aber auch hier konnte der Mensch nicht tun und lassen, was er wollte.

  • Auf keinen Fall wollten sie die Kreuzigung während des Passahfestes geschehen lassen (Mk 14,2), aber Gottes Plan war, dass das wahre Passahlamm am Passahfest sterben sollte. Und so geschah es auch.
  • Pilatus dachte, er hätte Gewalt, mit dem Herrn Jesus nach seinem Belieben zu verfahren. Er musste lernen, dass er keine Gewalt gegen ihn gehabt hätte, wenn sie ihm nicht von oben gegeben wäre (Joh 19,11).

Und insbesondere nachdem der Herr Jesus in seiner Liebe alles ertragen und alles erduldet hatte und nachdem sie ihn, was ihre Verantwortung betrifft, „ans Kreuz geschlagen und umgebracht“ hatten (Apg 2,24), setzt Gott dem Handeln des Menschen sofort wieder Schranken:

  • Sie wollten ihm die Beine brechen. Aber das durfte nach 2. Mose 12,46 nicht geschehen. Und es geschah auch nicht (Joh 19,31–36).
  • Sein Grab hatte man „bei Gottlosen bestimmt; aber bei einem Reichen ist er gewesen in seinem Tod“ (Jes 53,9).

Gott bestimmte den Anfang dieser Stunde, und er bestimmte auch ihr Ende.