„Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte auf zum Himmel, segnete und brach die Brote und gab sie seinen Jüngern, damit sie ihnen vorlegten; und die zwei Fische verteilte er unter alle“ (Mk 6,41).

Manche Aufgaben, die der Herr Jesus selbst tun könnte, überträgt Er den Seinen. Andere Aufgaben hingegen sind Ihm so wichtig, dass Er sie persönlich übernimmt. Viele Beispiele ließen sich nun anführen. Wir wollen uns an dieser Stelle jedoch nur auf einige wenige beschränken.

Den zwei niedergeschlagenen Jüngern, die sich auf dem Weg von Jerusalem nach Emmaus befanden, schloss der Herr sich persönlich an und brachte ihre traurigen Herzen wieder zum Brennen. Auch Paulus erfuhr in verschiedenen schwierigen Situationen den ganz persönlichen Beistand des Herrn (vgl. Apg 18,9.10; 2. Tim 4,17). Und wenn es darum geht, die Seinen einmal in die Herrlichkeit des Himmels zu holen, lesen wir nichts von Engeln, sondern davon, dass Er selbst vom Himmel herabkommen wird, um sie zu sich zu holen (vgl. 1. Thes 4,16). Auch bei der Speisung der Fünftausend wird uns eine Einzelheit berichtet, die der Herr persönlich tat: Während die Jünger die Brote verteilten, verteilte Er selbst die zwei Fische. Über diese Einzelheit, die uns nur Markus in seinem Evangelium berichtet, wollen wir kurz nachdenken.

Auch heutzutage benutzt der Herr Jesus seine Diener, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Menschen – ob gläubig oder ungläubig – zu entsprechen. Im Bild gesprochen sendet Er sie aus, um die Brote zu verteilen. Währenddessen ist Er jedoch nicht untätig, sondern auch selbst damit beschäftigt, den Nöten der Menschen zu begegnen (vgl. Mk 16,20). Im Bild gesprochen verteilt Er die zwei Fische. Haben wir nicht oft erfahren, wie der Herr persönlich zu uns sprach und uns durch sein Wort ermutigt und gestärkt hat? Zwei Beispiele sollen dieses „Mitwirken“ des Herrn für uns verständlicher machen:

1. Während einer Predigt über einen bestimmten Bibelabschnitt fällt dein Blick plötzlich auf einen Vers, der in diesem Augenblick gar nicht Gegenstand des Vortrags ist. Eigentlich kennst du den Vers ja gut, aber dieses Mal erscheint er dir in einem ganz anderen Licht. Er spricht dich ganz persönlich an, und dir wird sofort klar, dass der Herr dir durch diesen Vers etwas ganz Bestimmtes sagen möchte.

2. Beim Lesen eines Bibelkommentars fällt dir auf einmal ein Zusammenhang auf, den du so noch nie gesehen hast. Der Bibelausleger geht zwar gar nicht darauf ein, aber dein Herz wird dadurch froh und glücklich. Du hast etwas entdeckt, was dir die Person des Herrn Jesus noch größer und kostbarer macht und dir zugleich die Vollkommenheit des Wortes Gottes vor Augen führt.

Dies sind nur zwei Beispiele (von vielen), die zeigen, wie der Herr Jesus auch heutzutage in Verbindung mit dem Dienst seiner Jünger persönlich mitwirkt, um den Bedürfnissen der Menschen – ob gläubig oder ungläubig – zu begegnen.