Auf der Suche nach einem Studienfach erwog Max Planck (1858–1947) zunächst, Musik zu studieren, schwenkte dann aber auf Physik um. Der Münchner Physikprofessor Philipp von Jolly, bei dem Planck sich 1874 nach den Berufsperspektiven erkundigte, kommentierte Plancks Interesse an der Physik: „In dieser Wissenschaft ist schon fast alles erforscht, und es gibt nur noch einige unbedeutende Lücken zu schließen.“

Max Planck wurde bekanntlich ein sehr bedeutender Physiker, der als Begründer der Quantenphysik gilt. Es war also ein Fehler, Max Planck davon abzuraten, Physik zu studieren. Es war aber auch ein Fehler, zu behaupten, dass praktisch alles erforscht sei.

Und dieser zweite Fehler wird bis heute sehr häufig gemacht. Viele meinen, dass wir Menschen nahe an der Grenze der Allwissenheit forschen. Aber mit der Zunahme des Wissens wächst auch das Nicht-Wissen. Das heißt: Mit jeder Entdeckung tauchen wieder neue Fragen auf. Wir Menschen sind klein und bleiben klein.

Das sollte uns dahin bringen, zu erkennen, dass es einen Größeren geben muss. Einer, der alles durchdacht und der alles gemacht hat. Nicht ganz zu Unrecht vermerkte Max Planck einmal: „Für die gläubigen Menschen steht Gott am Anfang, für den Wissenschaftler am Ende aller Überlegungen.“