Alttestamentliche Vorbilder, die bestätigen, dass die Kirche nicht durch die Drangsalszeit gehen wird

Es gibt viele alttestamentliche Vorbilder, welche die Tatsache bestätigen, dass die Kirche nicht durch die Drangsalszeit gehen wird. Etwas anderes zu lehren zerstört die Wahrheit, die der Geist Gottes in diesen schönen Bildern vermitteln will.  

Henoch und Noah (1. Mose 5,21–9,17)

Henoch ist ein bekanntes Vorbild auf die Kirche. Er wandelte in Gemeinschaft mit Gott und warnte die Welt vor dem kommenden Gericht (Judas 14.15) und danach wurde er in den Himmel aufgenommen. Henoch unterschied sich von den anderen Patriarchen dadurch, dass er den Tod nicht sah: Er wurde lebendig in den Himmel entrückt (Hebräer 11,5). Was hier zu beachten ist, ist die Tatsache, dass Henoch in den Himmel entrückt wurde, bevor die Sintflut als Gericht Gottes auf die Erde kam. Die Sintflut ist eine Vorschattierung des Gerichts, das in der Drangsalszeit über die Welt kommen wird (2. Petrus 3,3–10; Lukas 17,26.27). Noah und seine Familie überlebten die Sintflut in der Arche; sie sind ein Bild des verschonten jüdischen Überrests, der von Gott in der Drangsalszeit bewahrt werden wird.

Abraham und Lot (1. Mose 18–19)

Abraham, der auf dem Berg lebte und Gemeinschaft mit Gott hatte, ist ein Bild eines himmlisch orientierten Christen, der in Gemeinschaft mit Gott lebt. Lot, der in die Angelegenheiten Sodoms verstrickt war, ist ein Bild des irdischen Christen, der für die Interessen der Welt lebt. Gott stand im Begriff, das Gericht über Sodom auszuführen, aber Er tat es erst, als Lot aus Sodom herausgebracht worden war. Der Engel sprach zu Lot: „Eile, rette dich dorthin; denn ich kann nichts tun, bis du dorthin gekommen bist“ (1. Mose 19,22). Das Gericht kommt gleichermaßen in die Welt. Es wird in der kommenden Drangsalszeit geschehen, aber Gott wird nicht zulassen, dass nur ein Schlag davon geschehen wird, bevor Er nicht jeden Christen herausgebracht hat, unabhängig davon, wie weltlich er auch lebt – was Lot traurigerweise darstellt (2. Petrus 2,7.8).

Lea und Rahel (1. Mose 28–30)

Jakob, der von seinem Vater gesandt wurde, ist ein Bild von Gott, dem Vater, der Seinen Sohn, den Herrn Jesus Christus, in die Welt sendet (1. Johannes 4,14). Jakob verließ das Haus seines Vaters aus zwei Gründen: aufgrund der Sünde (1. Mose 27) und damit er sich eine Braut erwerbe (1. Mose 28,15). Als Jakob in das ferne Land kam, sah er Rahel (die ein Vorbild auf Israel ist) auf dem Feld und wollte sie zur Frau haben. Aus Liebe zu ihr willigte Jakob ein, sie durch eigene Mühsal zu erkaufen. Dies ist ein Bild der Arbeit und der Mühsal, die der Herr Jesus Christus am Kreuz vollbracht hat, damit Er mit Israel eine Beziehung auf Basis der Erlösung haben kann.

Als die Zeit gekommen war, dass Jakob Rahel empfangen sollte, betrog ihn ihr Vater Laban auf hinterhältige Weise und gab sie ihm nicht. Stattdessen wurde ihm Lea gegeben. Lea ist ein Vorbild auf die Kirche. Gott ließ zu, dass Jakob dies passierte, damit wir diese herrliche Vorschattierung Seiner Wege mit Israel und der Kirche haben können.

Dies stellt die Geschichte der Wege der Haushaltungen Gottes dar: Als der Herr Jesus kam (Sein erstes Kommen), kam Er für Israel, das Er liebte. Aber als sie nicht zu Ihm zurückgebracht wurde (Jesaja 49,4.5), gab Gott Ihm stattdessen die Kirche, damit Er eine Braut habe. Nachdem Jakob Lea gegeben worden war, empfing er später Rahel. Das zeigt den Zeitpunkt voraus, wenn die Vollzahl der Nationen eingegangen sein wird und die Bestimmung der Kirche erfüllt ist (Apgostelgeschichte 15,14; Römer 11,25). Dann wird Gott dem Herrn Jesus Israel bringen, damit Er sie als Seine irdische Braut besitzen kann (Hosea 2,6–17; Jesaja 62,4.5).

Jakob hatte zwei Bräute: Lea (das Vorbild auf die Kirche) wurde ihm zuerst gegeben, auch wenn er sich zuerst Rahel (das Vorbild auf Israel) annäherte. Was das Kindergebären anbelangte, so war Leas Mutterleib offen und fruchtbar, wohingegen Rahel unfruchtbar war (1. Mose 29,31). Das zeigt sich auch bis heute: Während die Kirche Frucht für Gott bringt, ist Israel unfruchtbar (Jesaja 54,1; Hosea 3,4; Matthäus 21,19–21).

Der wichtige Aspekt hierbei ist, dass Lea alle ihre sieben Kinder (eine Zahl, die Vollkommenheit darstellt) bekam, bevor Rahels Wehen einsetzten und sie ihre Kinder gebar (1. Mose 30,22; 35,16). Rahels Wehen sind ein Bild von Israels Erprobung in der Drangsalszeit (Jesaja 66,7.8; Jeremia 30,6.7; Micha 4,9.10; 5,3; 1. Thessalonicher 5,3). Welch herrliche Präzision findet sich doch in diesen Bildern! Dies zeigt, dass die Kirche ihren Lauf und ihr Zeugnis des Früchtetragens in dieser Welt beenden wird, bevor Israel (die Juden) in die Zeit der Wehen in der Drangsalszeit eingehen wird.

Joseph und Asnat (1. Mose 37–50)

Joseph (oder Zaphnat-Pahneach, was „Retter der Welt“ bedeutet) ist ein weiteres sehr bekanntes Vorbild auf den Herrn Jesus Christus. Er wurde von seinen Brüdern abgelehnt, die die jüdische Nation auf eine typische Weise darstellen (1. Mose 37), und wurde zu den Nationen gebracht (1. Mose 39–41). Nachdem er zu den Nationen nach Ägypten gebracht worden war, entstand in diesem Land eine Periode des Segens, die gefolgt wurde von einer Zeit der Hungersnot. Die Zeit des Segens spielt auf das gegenwärtige Zeitalter der Gnade an. Die Zeit der Hungersnot spielt auf die kommende Drangsalszeit an. Es ist interessant, zu erwähnen, dass in der Zeit, als Joseph mit seinen Brüdern entfremdet war (was typisch für die Juden ist), ihm in Asnat eine Braut aus den Nationen gegeben wurde (1. Mose 41,45). Sie wurde ihm in einer Zeit gegeben, die weit vor der Hungersnot war! Asnat ist ein Vorbild auf die Kirche. Sie wurde in dieses Haus gebracht, um seinen königlichen Platz auf dem Thron Ägyptens zu teilen, bevor die Zeit der Hungersnot anbrach. Das zeigt noch einmal, dass die Kirche heim in die Herrlichkeit geführt wird, bevor die Drangsalszeit anbricht. Während der Zeit der Hungersnot arbeitete Joseph daran, seine Brüder wieder mit sich zu vereinen (1. Mose 42–45). Genauso wird der Christus mit Israel während der Drangsalszeit handeln: Er wird sie mit sich wieder vereinen. Zuerst werden die zehn Brüder Josephs (die ein Bild des jüdischen Überrests sind) – welche schuldig sind, weil sie ihn verworfen haben – mit ihm wieder vereint (1. Mose 45,1–15), dann wird die ganze Familie herbeigeführt und mit ihm wieder vereint (1. Mose 46). Sie sind ein Vorbild auf die Stämme Israels, die mit dem Herrn wieder vereint werden, nachdem die Juden mit Ihm wieder vereint sind (Matthäus 24,30–31).

Mose und Zippora (2. Mose 1–12)

Mose ist ein weiteres Vorbild auf den Herrn Jesus Christus. Er war Gottes erwählter Befreier für die Kinder Israel, die unter der tyrannischen Knechtschaft des Pharaos in Ägypten waren (2. Mose 3,10; Apostelgeschichte 7,35). Der Pharao, der Herrscher Ägyptens, ist ein Bild Satans, der Götze und Fürst dieser Welt. Mose sehnte sich nach seinem Volk und ihn verlangte danach, dass sie befreit würden. Als er zu ihnen kam, tötete er einen ihrer ägyptischen Unterdrücker und drückte damit seinen Wunsch aus, ihren Feind zu besiegen und sie von ihrer Knechtschaft zu befreien. Jedoch wurden alle seine Bemühungen von seinen Brüdern missverstanden, die sagten: „Wer hat dich zum Obersten und Richter gesetzt?“ (Apgostelgeschichte 7,35; 2. Mose 2,14). Deshalb lehnten sie ihn ab. Dies ist typisch für die Juden, die den Herrn bei Seinem ersten Kommen ablehnten. Im Wesentlichen sagten sie dasselbe: „Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche“ (Lukas 19,14; Johannes 1,11).

Da er abgelehnt worden war, floh Mose von seinem Volk in das Land Midian (2. Mose 2,11–4,19). In der Zeit dieser Entfremdung von seinen Brüdern wurde ihm eine Frau aus den Nationen gegeben: Zippora (2. Mose 2,21). Sie ist ein weiteres Bild der Kirche. Zippora gebar Mose einen Sohn und sie nannten ihn Gersom, was bedeutet „ein Fremder hier“. Dies spricht vom Charakter, den die Kirche als Pilger und Fremde in dieser Welt haben sollte (1. Petrus 2,11).

Hierbei ist zu beachten, dass Mose seine Frau aus den Nationen bekam, bevor die zehn Plagen über Ägypten fielen. Die Plagen sind ein Vorbild auf die Gerichte der Drangsalszeit, die über diese Welt kommen werden.

Nach vielen Jahren sandte Gott Mose zurück zu den Kindern Israel, die sich noch immer unter ihren heidnischen Unterdrückern abmühten (dies ist ein Bild auf „die Zeiten der Nationen“ – Lukas 21,24; 2. Mose 3,10; 4,19). Mose kehrte ins Land Ägypten zurück und zeigte sich seinen Brüdern, die ihn einmal abgelehnt hatten. Dies ist eine Vorschattierung auf den Herrn, der Seine Bemühungen mit Israel als Nation wieder aufnimmt, nachdem Er die Kirche in den Himmel geholt hat. Als Mose zu seinen Brüdern nach Ägypten zurückgekehrt war, begann Gott, das Gericht durch die zehn Plagen über das Land auszuschütten (2. Mose 7,12–36). Gott schonte Israel inmitten dieser Gerichte auf wunderbare Weise, was ihnen Zeichen der Bestätigung war, dass Gott an ihrer Stelle wirkte (Psalm 78,43; 105,27; 2. Mose 7,3; 8,22.23). Das spricht davon, wie Gott einen Überrest von Israel während der Drangsalszeit erhalten wird (Offenbarung 7,1–8). Aber wo war Zippora die ganze Zeit, als das Gericht über Ägypten fiel? Sie war nicht im Land! Mose hatte sie in das Land Midian zurückgeschickt, bevor die Gerichte kamen (2. Mose 18,1.2). Sie trat erst dann in Erscheinung, als alle Gerichte schon über Ägypten gefallen und die Kinder Israel herausgeführt waren. Ebenso wird die Kirche nicht öffentlich erscheinen, bis die Drangsalszeit vorüber ist, wenn der Herr kommt, um Seine Braut einer Welt zu zeigen, die Ihn bewundern wird (2. Thessalonicher 1,10).