„Wie der Vater mich geliebt hat, habe auch ich euch geliebt“ (Joh 15,9). „Damit die Welt erkenne, dass du … sie geliebt hast, wie du mich geliebt hast“ (Joh 17,23).
Wenn der Herr Jesus seinen Jüngern die Art und Tiefe seiner Liebe und der Liebe des Vaters zu ihnen beschreiben möchte, dann findet er keinen höheren Vergleich – weil es keinen höheren gibt – als die Liebe des Vaters zu ihm. Kann es eine tiefere, vollkommenere, unbeschränktere Liebe geben als die Liebe vom Vater zum Sohn? Hat der Vater nicht ein ewig unveränderliches Wohlgefallen an seinem Sohn? Wenn wir, die wir in uns selbst keinen Anlass geben, nun mit derselben Liebe geliebt sind, die der Vater für seinen Sohn hat, der ihm immer neuen Anlass gegeben hat, dann können wir nur von der „die Erkenntnis übersteigenden Liebe des Christus“ sprechen.
„Wie der Vater mich ausgesandt hat, sende ich auch euch“ (Joh 20,21). „Wie du mich in die Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in die Welt gesandt“ (Joh 17,18).
Wir sind nicht nur geliebt wie der Sohn vom Vater, sondern auch ausgesandt wie der Sohn vom Vater. Wenn uns das Erste die ganze Gnade Gottes zeigt, die wir für uns in Anspruch nehmen dürfen, so zeigt uns das Zweite unsere Verantwortlichkeit. Und wenn wir dann sehen, mit welcher Treue und Hingabe und mit welchem Gehorsam der Herr Jesus den Auftrag seines Vaters ausgeführt hat, ist das dann nicht auch der Maßstab für die Art und Weise, wie wir unseren Auftrag ausführen?
Das Maß der Liebe Gottes zu uns nehmen wir gerne an. Gilt dasselbe auch für das Maß unseres Gehorsams ihm gegenüber?