„Aber ein gewisser Samariter, der auf der Reise war, kam zu ihm hin; und als er ihn sah, wurde er innerlich bewegt; und er trat hinzu und verband seine Wunden und goss Öl und Wein darauf; und er setzte ihn auf sein eigenes Tier und führte ihn in eine Herberge und trug Sorge für ihn“ (Lk 10,33.34).

„Denn so wie ein Mensch, der außer Landes reiste, seine eigenen Knechte rief und ihnen seine Habe übergab: Und einem gab er fünf Talente, einem anderen zwei, einem anderen eins, jedem nach seiner eigenen Fähigkeit; und sogleich reiste er außer Landes“ (Mt 25,14.15).

In den zwei Gleichnissen, aus denen die obigen Verse stammen, sehen wir den Herrn Jesus, wie Er sich – im Bild gesprochen – auf der Reise befand. Im ersten Fall, dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter, sehen wir Ihn auf der Reise vom Himmel auf die Erde; im zweiten Fall, dem Gleichnis von den Talenten, auf der Reise von der Erde in den Himmel.

Der barmherzige Samariter, der sich auf der Reise befand, liefert uns ein treffendes Bild des Heilands, der sich auf die Reise zu uns verlorenen Menschen machte, um uns aus unserem Elend und Verderben zu erretten. Er kam vom Himmel auf die Erde, um sich in Liebe unserer Bedürfnisse anzunehmen und uns einen Platz in der Herberge, ein Bild der Versammlung Gottes, zu geben. Dazu musste Er Knechtsgestalt annehmen, das heißt wahrer Mensch werden, und das Werk der Erlösung am Kreuz von Golgatha vollbringen. Am Kreuz hat Er das Problem unserer Sünden ein für alle Mal gottgemäß geklärt. Nur dadurch konnte uns wirklich geholfen werden. Bewegt es nicht unsere Herzen, wenn wir daran denken, dass Herr Jesus diese lange Reise für jeden Einzelnen von uns unternehmen musste, um uns zu erretten? Er tat es aus Liebe zu dir und zu mir. Dafür sei Ihm immer wieder Lob, Preis und Anbetung gebracht – jetzt und in alle Ewigkeit!

Auch in dem Menschen, der seinen Knechten seine Habe übergab und dann außer Landes reiste, sehen wir ein Bild des Herrn Jesus. Bevor Er außer Landes reiste, vertraute Er seinen Knechten Talente an. Diese Talente sprechen von geistlichen Gaben, die der Herr seinen Knechten auch heute noch gibt. Nachdem der Heiland das Erlösungswerk am Kreuz von Golgatha vollbracht hatte, kehrte Er als Mensch von der Erde in den Himmel zurück. Daraufhin begann die Zeit der Gnade, in der die Knechte mit den ihnen anvertrauten Talenten handeln sollten. Diese Zeit währt nun schon seit 2000 Jahren und wird bald zu Ende gehen. Dann wird der Herr Jesus vom Himmel wiederkommen, um – wie im Gleichnis beschrieben – mit seinen Knechten Abrechnung zu halten. Sollte uns dieser Gedanke nicht dazu anspornen, mit dem uns anvertrauten Talent fleißig zu handeln? Heute haben wir noch die Möglichkeit dazu. Morgen kann es bereits zu spät sein!