Das Thema Gender wird heute in den Mainstream der Politik und Gesellschaft gebracht. Es soll unser Alltagsleben durchdringen.

Das englische Wort gender bedeutet Geschlecht. Es geht dabei aber nicht um das biologische Geschlecht und deren körperlichen Merkmale (engl. sex), sondern um das soziale Geschlecht – also um die Rolle, die jemand im Sozialgefüge einnehmen will, unabhängig davon, ob die Gesellschaft das als typisch männlich oder weiblich ansieht.

Gendermainstreaming will die Gleichstellung der Geschlechter in allen gesellschaftlichen Bereichen forcieren: Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern sollen verwischt und typische Geschlechterrollen beseitigt werden.

Dabei geht man so weit, dass man die angeborenen biologischen Geschlechtsunterschiede als unbedeutend erklärt und die Geschlechtsidentität als frei wählbar darstellt, wobei auch medizinische Eingriffe nicht ausgeschlossen werden. Wenn z.B. ein Mann wie eine Frau empfindet (eine Form der Transsexualität), dann wurde das bisher als Geschlechtsidentitätsstörung betrachtet, während es jetzt Teil einer bunten Geschlechtervielfalt sein soll.

Seit Anfang 2019 kann in Deutschland ein drittes Geschlecht im Geburtenregister eingetragen werden („Divers“). Dabei geht es zunächst um Menschen, die keine eindeutigen Geschlechtermerkmale bei der Geburt aufweisen (Intersexualität). Die Bezeichnung „Divers“ macht aber klar, dass mehr dahintersteht: Die Vielfalt bzw. das Durcheinander der Gender-Ideologie soll gefördert werden.

Das Gedankengut von Gendermainstreaming verändert auch die Geschlechtspartner-Orientierung, da neben einer heterosexuellen Beziehung andere Beziehungen normalisiert oder gar idealisiert werden (wie Homosexualität und Bisexualität). Es ist klar, dass dabei die traditionelle Ehe unter die Räder kommt.

Es ist in unserer Zeit besonders wichtig, Gottes Wort in dieser Sache zu befragen. Dann hat man ein sicheres Fundament. Die Bibel zeigt klar, dass es nur zwei Geschlechter gibt: „Mann und Frau schuf er sie“ (1. Mose 1,27). Die Geschlechteridentität ist damit eindeutig geklärt.[1]

Die Bibel lehrt auch deutliche Unterschiede der beiden Geschlechter und zeigt eindeutige Geschlechterrollen. Nachfolgend einige Punkte, die exemplarisch zeigen sollen, was typisch für das jeweilige Geschlecht ist (es handelt sich dabei um Dinge, wie sie grundsätzlich sind, es gibt auch immer wieder Ausnahmen):

Mann:

  • Vorstand der Familie (1. Tim 3,4)
  • Verantwortung für Erziehung (Eph 6,4)
  • Haupt der Frau (Eph 5,23; 1. Kor 11,3)
  • Ältesten- und Diakonendienst in der Versammlung (1. Tim 3)
  • Beteiligung in den Zusammenkünften, geistliche Wegweisung (1. Kor 14)
  • Bringt biblische Lehre (1. Tim 4,13; 2. Tim 4,3; vgl. 1. Tim 2,12)
  • Sachorientiert (aus dem Erdboden erschaffen; 1. Mo 2)
  • Aufgaben außerhalb des Hauses (1. Mo 3,17; Adam arbeitet auf dem Feld etc.)
  • Ermahnt Kinder (1. Thes 2,12)
  • Visuell orientiert (Ri 13–16; 2. Sam 11,2; Mt 5,18)
  • Mutig (1. Kor 16,13)
  • Gewalttätig (1. Mo 4 etc.)
  • Hart, wenige Empathie (1. Sam 1; 25)
  • Reizt Kinder (Eph 6,4; Kol 3,21)
  • Wird schnell zornig (Jak 1,20)

Frau:

  • Unterordnung unter den Mann (Eph 5,22; 1. Tim 2,11; Eph 5,33 etc.)
  • Häusliche Arbeiten (Spr 31; Tit 2,5)
  • Schwächeres Gefäß, körperlich und emotional (1. Pet 3,7)
  • Leichter zu betrügen (1. Tim 2,14)
  • Beziehungsorientiert (aus der Rippe des Mannes entnommen; 1. Mo 2)
  • Besonderes Verlangen nach dem Partner (1. Mo 3,16)
  • Aufgaben innerhalb des Hauses (1. Tim 5,14; Tit 2,5)
  • Auditiv orientiert (vgl. 1. Mo 34,3)
  • Zänkisch (Spr 21,9; Phil 4,2)
  • Betont mehr das Aussehen, schmückt sich gern (1. Tim 2; 1. Pet 3)
  • Hilfe für das andere Geschlecht (1. Mo 2,18)
  • Kinder lieben, stillen, pflegen und umsorgen (1. Thes 2,7; 1. Tim 5,10)
  • Mitgefühl, stärkere Zuneigung und Hingabe (Joh 20, 1. Sam 1)

Was die Geschlechtspartner-Orientierung betrifft, so möchte ich an dieser Stelle auf den Artikel Homosexualität auf dieser Seite hinweisen, wo die Aussagen der Bibel zu diesem Thema untersucht werden.


Fußnoten:

  1. Wir leben in einer gefallenen Schöpfung. Durch die Sünde des ersten Menschen ist Krankheit und Chaos entstanden. Dadurch können auch Missbildungen und Störungen im geschlechtlichen Bereich auftreten. So gibt es Menschen, die bei der Geburt keine eindeutigen Geschlechtsmerkmale aufweisen. Darauf Rücksicht zu nehmen und ihnen Hilfestellung zu geben ist sicher gut. Aber erstens kann gerade heute auf vielfältige Weise in der Medizin geholfen werden, und zweitens sind das Ausnahmen. Meistens weisen auch bei diesen Ausnahmen die Chromosomen jemand als „männlich“ und „weiblich“ aus. Von einem dritten (eigenständigen) Geschlecht kann daher keine Rede sein.