Wenn ich etwas finde, habe ich es vorher gesucht. Entweder habe ich es vorher verloren oder ich habe ein Bedürfnis nach etwas, empfinde eine Notwendigkeit, etwas zu haben, und mache mich deshalb auf die Suche.

Wir brauchen als Kinder Gottes jeden Tag Gnade. Gnade ist die unverdiente Gunst Gottes. Gnade ist nicht nur notwendig, wenn es um unser ewiges Heil geht, sondern wir brauchen sie auch auf jedem Schritt in unserem Leben. „Denn die Gnade Gottes ist erschienen, heilbringend für alle Menschen, und unterweist uns, damit wir, die Gottlosigkeit und die weltlichen Lüste verleugnend, besonnen und gerecht und gottselig leben in dem jetzigen Zeitlauf“ (Titus 2,11.12). Die Gnade Gottes zeigt uns also, wie wir ein Leben zu seiner Ehre führen können. Sie führt zu Trennung von Bösem und Hinwendung zur Quelle der Gnade, das ist zu Gott.

Die Bibel berichtet uns schon im Alten Testament von Menschen, die Gnade fanden. Dabei ging es in der Regel um bereits gläubige Menschen.

Noah: „Noah aber fand Gnade in den Augen des HERRN“ (1. Mose 6,8).

Mose: „Und Mose sprach zu dem HERRN: Siehe, du sprichst zu mir: Führe dieses Volk hinauf, aber du hast mich nicht wissen lassen, wen du mit mir senden willst. Und du hast doch gesagt: Ich kenne dich mit Namen, und du hast auch Gnade gefunden in meinen Augen. Und nun, wenn ich denn Gnade gefunden habe in deinen Augen, so lass mich doch deinen Weg wissen, dass ich dich erkenne, damit ich Gnade finde in deinen Augen; und sieh, dass diese Nation dein Volk ist … Und der HERR sprach zu Mose: Auch dieses, was du gesagt hast, werde ich tun; denn du hast Gnade gefunden in meinen Augen, und ich kenne dich mit Namen“ (2. Mose 33,12.13.17).

Gideon: „Und er sprach zu ihm: Wenn ich denn Gnade gefunden habe in deinen Augen, so gib mir ein Zeichen, dass du es bist, der mit mir redet“ (Richter 6,17).

Ruth: „Da fiel sie auf ihr Angesicht und beugte sich zur Erde nieder und sprach zu ihm: Warum habe ich Gnade gefunden in deinen Augen, dass du mich beachtest, da ich doch eine Fremde bin?“ (Ruth 2,10).

David: „… bis zu den Tagen Davids, der Gnade fand vor Gott und eine Wohnstätte zu finden begehrte für den Gott Jakobs“ (Apostelgeschichte 7, 45b.46).

Und für uns: „Lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zu dem Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zur rechtzeitigen Hilfe“ (Hebräer 4,16).

Die Gnade brachte Noah auf eine gereinigte Erde, wies Mose den Weg durch die Wüste, gab Gideon Kraft zum Dienst, befestigte den Thron Davids, gibt uns rechtzeitige Hilfe. Die Gnade möchte aber erbeten werden. Der Glaube ergreift sie und nimmt sie freimütig in Anspruch. Wenn wir mehr Glauben hätten, würden wir auch seine Gnade reichlicher finden und erfahren.