Es geht um Matthäus 5,13–16.

Mehrere Antworten können richtig sein.

Fragen

1) Wieso werden Jünger Jesu mit Salz verglichen?

a.) Das Salz bewahrt (Fleisch) vor dem Verderben (vgl. 3. Mose 2,13). Und so sind Jünger Jesu durch ein Leben in Gerechtigkeit und Reinheit ein Bollwerk gegen das Böse auf der Erde.
b.) Das Salz verleiht (Speisen) die rechte Würze (vgl. Kolosser 4,6). Und so bringen Jünger Jesu durch gute Worte eine angenehme, passende Atmosphäre in ihre Umgebung.
c.) Das Salz verhindert Wachstum von Pflanzen und ist ein Zeichen des ausgeführten Gerichts (vgl. Richter 9,45). So zeugen Jünger vom göttlichen Gericht.

2) Wieso sind Jünger „Salz der Erde“ und nicht „Salz der Welt“?

a.) Die Begriffe „Erde“ und „Welt“ werden manchmal synonym gebraucht. Das ist hier auch so. Es gibt also keinen wirklichen Unterschied. Wir sollten etwas aus dem Text herausholen (Exegese) und nichts hineinlegen (Eisegese)
b.) Salz verbindet sich mit dem Element, worauf es gestreut wird. Darum wäre der Ausdruck „Welt“ hier unpassend, weil man dabei an das System Satans denkt, mit dem wir uns nicht verbinden sollen. „Erde“ betont den Gedanken, dass Gott eine Ordnung eingerichtet hat, in der wir uns bewegen und Kontakte haben (Kind in der Familie, Jugendlicher in der Schule, Erwachsender am Arbeitsplatz etc.).
c.) Der Ausdruck „Erde“ bedeutet nichts anderes als die Christenheit, das Reich der Himmel. Hier zeugen die Jünger, hier ist ihr „Gebiet“, hier sind sie zum Segen.

3) Wie kann denn Salz überhaupt „kraftlos“ werden?

a.) Salz ist eine feste chemische Verbindung, die eigentlich nicht zerstört werden kann. Das Salz damals war aber vermischt mit verschiedenen Elementen. Kam dieses Salzgemisch mit Wasser in Berührung, so wurde das Kochsalz ausgeschwemmt. Es blieben die „kraftlosen“ Elemente übrig. Jünger Jesu können ihre Kraft zum Beispiel dadurch einbüßen, indem sie ein Leben in Gottseligkeit auf eine äußere Form beschränken.
b.) Der Herr spricht hier von den Jüngern. Sie sind das Salz. Und Jünger können kraftlos werden, wie das der vorige Punkt richtig ausdrückte. Es geht lediglich um eine Metapher und nicht um die chemischen Eigenschaften von Natriumchlorid (Salz).
c.) Salz kann, wie jedes Lebensmittel, verfaulen (natürlich dauert das sehr lange und ist ungewöhnlich). Wenn ein Jünger seine Kraft einbüßt, dann ist das ungewöhnlich – und macht das Zeugnis für Gott kaputt.

4.) Was bedeutet es in der Anwendung auf uns, dass das Salz hinausgeworfen und von Menschen zertreten wird?

a.) Es bedeutet, dass ein Jünger Jesu, der nur ein äußerliches Bekenntnis hat, schließlich von Gott gerichtet wird. Nur „Herr, Herr“ sagen genügt nicht.
b.) Es bedeutet, dass nach der Entrückung die christuslose Christenheit durch Menschenhand beseitigt wird. Offenbarung 17,16 wirft Licht auf diesen Vers.
c.) Es bedeutet: Ein Jünger Jesu, der keinen heiligenden Einfluss hat, ist wertlos, und die Menschen werden so ein kraftloses Zeugnis verachten.

5.) Wieso werden die Jünger mit Licht verglichen?

a.) Weil wir in einer moralisch finsteren Umgebung etwas von Gott und seinem Wesen offenbaren.
b.) Weil sie für gesellschaftliche Verbesserung und für ein höheres soziales Niveau sorgen wollen und es auch tun.
c.) Weil sie nicht nur das Verderben durch Heiligkeit zurückhalten, sondern auch positive „Lichtpunkte“ der Gnade durch ihre guten Werke setzen.

6.) Wieso kann eine Stadt auf dem Berg nicht verborgen sein?

a.) Die weiß gekälkten Häuser in Israel strahlten in der Sonne.
b.) Die beleuchtete Stadt auf dem Berg kann nachts gut gesehen werden.
c.) Das bezieht sich nur auf den Turm der Stadt.

7.) Was bedeutet es, die Lampe unter den Scheffel zu stellen?

a.) Der Scheffel ist ein Volumenmaß, das zur Messung von Schüttgütern verwendet wurde. Es spielte im Handel damals eine wichtige Rolle. Die Bedeutung: Zu viel Geschäftigkeit verdunkelt unser Zeugnis für Christus.
b.) Im übertragenen Sinne bedeutet die Redensart also: „Zeig anderen, was du kannst und weißt, sei nicht zu bescheiden!“
c.) Die Übersetzung geht auf Luther zurück. Es ist eine Anspielung auf das alte Flächenmaß „Scheffelsaat“. Die Anwendung unter, die unter dem Punkt a.) gegeben wurde, passt aber.

8.) Was bedeutet es, unser Licht vor den Menschen leuchten zu lassen?

a.) Wir sollen darauf achten, dass Menschen die guten Werke sehen. Natürlich nicht zu unserer Ehre, sondern zur Verherrlichung des Vaters.
b.) Wir sollten zum Nutzen und Segen für die Menschen sein. Dann werden sie automatisch die guten Werke sehen und den Vater verherrlichen. Wir tun die Werke nicht, um gesehen zu werden, sondern wir tun Werke, die nicht verborgen bleiben können.
c.) Es geht hier darum, dass wir durch unsere Worte vom Heiland zeugen (der Gedanke der Werke kommt später).

9.) Verherrlichen die Menschen wirklich den Vater im Himmel, wenn sie die guten Werke sehen?

a.) Das ist ein wichtiges Ziel, das jedoch nicht immer erreicht wird.
b.) Es dauert oft eine Zeit, bis die Menschen dahin geführt werden. Immer wieder geschieht es erst am „Tag der Heimsuchung“ (1. Petrus 2,12).
c.) Natürlich ist das der Fall. Denn so steht es doch da. Wir bekommen es aber nicht immer mit.

Antworten

1.) a
2.) b
3.) a
4.) b, c
5.) a, c
6.) a, b
7.) a
8.) b
9.) a, b