„Jesus sprach zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt; und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit. Glaubst du dies?“ (Joh 11,25.26).

Diese beiden Verse sind zweifellos die Schlüsselverse in diesem Kapitel. Sie stellen uns einerseits die herrlichen Segnungen vor, die mit dem Herrn Jesus als der Auferstehung und dem Leben in Verbindung stehen, aber zeigen andererseits auch die Voraussetzungen auf, die nötig sind, um in den Genuss dieser Segnungen zu gelangen. Sie offenbaren, was der Herr Jesus in sich selbst ist, aber sie machen auch klar, was der Mensch tun muss, um durch den Herrn Jesus gesegnet zu werden. Dabei wird deutlich, dass der Glaube an den Herrn Jesus die unabdingbare Voraussetzung dafür ist, um ihn als die Auferstehung und das Leben erfahren zu können.

Martha kannte nur die Auferstehung am letzten Tag (Joh 11,24). Mehr konnte sie auch nicht wissen, denn der Herr hatte es noch nicht offenbart. Doch der gestorbene Lazarus würde nicht bis zum letzten Tag warten müssen. Nein, der Herr stand im Begriff, ihn noch an demselben Tag aufzuerwecken. Dazu offenbarte Er sich Martha als derjenige, der die Auferstehung und das Leben ist. Er hatte die Macht, aus dem Tod aufzuerwecken und Leben zu geben. Darin sehen wir ein unverkennbares Kennzeichen seiner göttlichen Herrlichkeit (Röm 1,4). Der Herr Jesus ist die Auferstehung und das Leben: Zum einen hat Er Macht über den Tod in seiner ganzen Tragweite und zum anderen hat Er Leben in sich selbst, das von dem Tod nicht angetastet werden kann.

Martha sprach von der „Auferstehung am letzten Tag“. Der Herr Jesus geht in seiner Antwort darauf ein und zeigt, was mit den Gläubigen („wer an mich glaubt“ und „jeder, der an mich glaubt“) bei der Entrückung geschehen wird. Dabei unterscheidet Er zwei Gruppen von Gläubigen: Diejenigen, die gestorben sind, werden zum Leben erweckt werden („wird leben, auch wenn er stirbt“); und diejenigen, die leben, werden den Tod überhaupt nicht sehen, da sie bei der Entrückung verwandelt werden („jeder, der lebt …, wird nicht sterben in Ewigkeit“). So wird sich der Herr Jesus bei seinem Kommen als die Auferstehung und das Leben erweisen: im Blick auf die entschlafenen Gläubigen als die Auferstehung und im Blick auf die lebenden Gläubigen als das Leben. Das, was der Herr hier bereits offenbart, wird dann später von Paulus in seinen Briefen noch weiter entfaltet (vgl. 1. Kor 15,51.52; 1. Thes 4,16.17).