Gepflanzt an Wasserbächen

„Ich habe euch auserwählt und euch dazu bestimmt, dass ihr hingehet und Frucht bringet und eure Frucht bleibe“ (Joh 15,16).

Der Herr Jesus ist der wahre Joseph: ein junger Fruchtbaum am Quell (s. 1. Mo 49,22). Er vertraute auf Gott und machte Ihn zum Inhalt Seines Vertrauens. Daher trifft auch das Wort Jeremias auf Ihn zu, der sagt: „Und er wird sein wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist und am Bach seine Wurzeln ausstreckt und sich nicht fürchtet, wenn die Hitze kommt; und sein Laub ist grün, und im Jahr der Dürre ist er unbekümmert, und er hört nicht auf, Frucht zu tragen“ (Jer 17,8).

Gottes Bach ist auch heute noch voll Wasser (s. Ps 65,10). Er ist und bleibt „die Quelle lebendigen Wassers“ (Jer 17,13), die jedem Bedürfnis der Gläubigen entspricht. Alles, was wir zum Fruchtbringen benötigen, finden wir in Ihm. Doch Ströme lebendigen Wassers können nur von solchen ausgehen, die auch wirklich zur Quelle kommen und dort trinken (s. Joh 7,37.38). Gott ist die Quelle des Rufenden (s. Ri 15,19), die jeden belebt, der mit Freimütigkeit zum Thron der Gnade kommt.

Paulus war jemand, der genau das tat. Er lebte in Abhängigkeit von der Gnade, die sein Herr täglich für ihn bereithielt (s. 2. Kor 12,9.10). Egal, ob es bei ihm über Höhen oder durch Tiefen ging, ob er Überfluss hatte oder Mangel leiden musste – alles vermochte er durch Christus, der ihm Kraft dazu gab (s. Phil 4,13). Trotz Angst, Verfolgung und Hungersnot war dieser Mann Gottes völlig davon überzeugt, dass sein himmlischer Meister ihn dazu befähigte, mehr als ein Überwinder zu sein (s. Röm 8,35–37). In einer Zeit, in der ihn alle im Stich ließen, erlebte er, wie der Herr ihm beistand und ihn stärkte (s. 2. Tim 4,17). Das Vertrauen in die Güte seines Herrn gab dem Apostel sogar die Kühnheit, den Römern zu schreiben: „Ich weiß aber, dass ich, wenn ich zu euch komme, in der Fülle des Segens Christi kommen werde“ (Röm 15,29).

Hudson Taylor hat einmal treffend gesagt: „Komme nicht und nimm einen hastigen Schluck; nein, komme nicht und lass deinen Durst nur etwas lindern, auch nicht für eine kurze Zeit. Nein! Trinke oder sei trinkend, ständig, gewohnheitsmäßig. Die Ursache des Durstes mag unheilbar sein. Ein Kommen und ein Trinken mögen erfrischen und erquicken. Doch wir sollen immer kommen, immer trinken, ohne Furcht davor, die Quelle je zu leeren oder den Strom zu erschöpfen!“

Wie kannst du heute aus dem Bach Gottes trinken und erleben, dass Er immer noch die Quelle des Rufenden ist? Was ist die beste Voraussetzung dafür, dass Gott dich zu einem Segenskanal machen kann, so wie Jesaja es beschreibt: „Beständig wird der HERR dich leiten, und er wird deine Seele sättigen in Zeiten der Dürre und deine Gebeine kräftig machen. Und du wirst sein wie ein bewässerter Garten und wie ein Wasserquell, dessen Gewässer nicht trügen“ (Jes 58,11)?