„Und er wachte auf und schalt den Wind und sprach zu dem See: Schweig, verstumme! Und der Wind legte sich und es trat eine große Stille ein“ (Mk 4,39).

Christus ist im Schiff. Es ist etwas sehr Schönes an der Art, in der unser gepriesener Herr, ohne dass es ihn Anstrengung kostet, von der Ruhe der vollkommenen Menschheit sich zu wesenhaft göttlicher Tätigkeit erhebt. Als Mensch, ermüdet von seinem Dienst, schlief er auf einem Kopfkissen; als Gott steht er auf und stillt mit seiner allmächtigen Stimme den Sturm und beruhigt den See. So war Jesus, wirklich Gott und wirklich Mensch, und so ist er auch heute, immer bereit, den Bedürfnissen seines Volkes zu entsprechen und ihre Angst zu vertreiben und ihre Furcht hinwegzutun.

Ach, dass wir ihm einfältiger vertrauten! Wir können uns kaum vorstellen, wie viel wir verlieren, weil wir uns nicht mehr auf den Arm Jesu stützen, und das Tag für Tag. So leicht werden wir in Schrecken versetzt. Jeder Windhauch, jede Welle, jede Wolke beunruhigt und betrübt uns. Statt dass wir uns still hinlegen und ausruhen neben unserem Herrn, sind wir voller Schrecken und Verwirrung. Anstatt den Sturm zu einem Anlass zu nehmen, ihm zu vertrauen, machen wir daraus eine Gelegenheit für Zweifel. Sobald ein unbedeutendes Problem aufkommt, denken wir, wir kommen um, obwohl er uns zugesichert hat, dass er die Haare unseres Hauptes gezählt hat.

So kann er wohl auch zu uns sagen, was er zu seinen Jüngern sagte: „Was seid ihr so furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben?“ Manchmal scheint es wirklich so, als ob wir keinen Glauben hätten. Aber er liebt uns! Er ist uns immer nahe, um uns zu schützen und uns zu helfen, auch wenn unsere ungläubigen Herzen so sehr dazu neigen, an seinem Wort zu zweifeln. Er handelt mit uns nicht gemäß unseren armseligen Gedanken über ihn, sondern gemäß seiner vollkommenen Liebe zu uns. Er ist der Trost und Anker unserer Seele auf unserer Überfahrt durch das stürmische Leben heimwärts zu unserer ewigen Ruhe. Christus ist im Schiff. Das sollte uns genügen.

[Übersetzt aus: „The Lord is near 2019“]