Drei Charaktere – ein Haus in Bethanien (von H.C. Voorhoeve)

Ein kleines Buch mit 80 Seiten: Auf dem Umschlag ein Titel, der die Schönheit des Inhalts nur andeuten kann, als Bild eine orientalische Altstadt. Wenn man genau hinsieht, erkennt man Schilder mit den drei Namen: Martha, Maria, Lazarus. Und um die geht es, denn anhand der Bibelstellen in Lukas 10 und Johannes 11 und 12 lässt der Autor die drei Geschwister und ihr Haus in Bethanien in vier kurzen Kapiteln lebendig werden.

Zunächst stellt er die Gastfreundschaft dieses Hauses vor: Hier fühlte sich der Herr Jesus wohl, hier war Er wie zu Hause. Wie sehr werden die Geschwister es genossen haben, Ihn als Gast zu haben! Doch der Autor entfaltet nicht nur die Atmosphäre von damals vor unseren Augen, sondern stellt auch die Frage: Wo wäre heute das Zuhause des Herrn Jesus? Und er gibt die Antwort: „Wenn es dir wichtig ist, dass der Herr bei dir einkehrt, dann musst du dein Haus so einrichten, dass der Herr gern bleibt.“

Dann lernen wir die drei Geschwister kennen: unterschiedlich in ihrem Charakter und in ihrem geistlichen Leben – doch alle haben den Herrn Jesus von Herzen lieb. Da ist als Erstes Martha – impulsiv und eifrig. Sie trägt die Sorge und Last des Haushalts. Wenn es etwas zu tun gibt, ist sie glücklich; ihre Liebe zum Herrn spornt sie zum Arbeiten an. Dagegen fällt ihr das Zuhören schwer – aber sie lässt sich korrigieren und lernt.

Und dann Maria – empfindsam, verständnisvoll. Von anderen wird sie falsch beurteilt – doch niemand versteht den Herrn Jesus so gut wie sie. Er selbst zieht sie an: nicht allein das, was Er tut, sondern das, was Er ist.

Als Drittes Lazarus – unauffällig und still. Von ihm hören wir kein Wort, doch er ist glücklich an dem Platz, den der Herr ihm zugewiesen hat.

„Jesus aber liebte Martha und ihre Schwester und Lazarus.“ Johannes 11,5

Die Bibel gibt uns nicht sehr viele Informationen über die drei Geschwister und ihr Haus. Doch der Autor schafft es, daraus ein gut verständliches und zu Herzen gehendes Gemälde zu zeichnen. Wir lernen Martha, Maria und Lazarus mit ihren Stärken und Schwächen kennen und wir merken: Sie handeln wie wir, sie reden (oder schweigen) wie wir – sie sind wie wir! So stellt der Autor zum Schluss fest: „Viele gleichen der Martha, nur wenige befinden sich auf der geistlichen Höhe der Maria, und kaum einer wird sich in Lazarus wiederfinden.“

Fazit: Eine wertvolle Charakterstudie der drei Personen aus Bethanien, ein gut lesbarer Text – eine kleine, sehr zu empfehlende Lektüre!

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