„Ich kenne einen Menschen in Christus …, der entrückt wurde bis in den dritten Himmel. […] wurde mir ein Dorn für das Fleisch gegeben, ein Engels Satans, damit er mich mit Fäusten schlage …“ (2. Kor 12,2.7).

Wie extrem unterschiedlich waren doch die Erfahrungen dieses Dieners des Herrn, als er einerseits im dritten Himmel war und andererseits auf der Erde von einem Engel Satans mit Fäusten geschlagen wurde. Doch als er Qualen, Unmut und andere Auswirkungen des „Dornes im Fleisch“ spürte, war er da nicht genauso in Christus geborgen wie zu der Zeit, als er unaussprechliche Worte hörte?

Sein Stellenwert vor Gott in Christus hat sich durch diese bemerkenswerte Veränderung der Umstände und Erfahrungen in keiner Weise verändert. Es ist lehrreich, bei diesem Gedanken etwas stehen zu bleiben. Haben nicht die meisten Gläubigen ihre Hoch-Zeiten und ihre Tiefpunkte? Schmeckte Israel nicht einerseits die Bitterkeit von Mara, um andererseits kurz darauf in den erfrischenden Genuss von Elim mit seinen Palmen und Wasserquellen zu kommen? Und wissen nicht die meisten Kinder Gottes, wie es ist, sowohl mit unaussprechlicher Freude und Lob erfüllt zu sein als auch bedrängt und beschwert und verletzt von den Sorgen des Lebens zu sein? Und doch: Sind wir auf dem Weg der Prüfung, der Demütigung und der Qual nicht ebenso in Christus geborgen und gesegnet, wie wenn wir uns im Herrn freuen?

Mit Sicherheit ist es immer wahr, dass wir „vollendet sind in IHM, der das Haupt jeden Fürstentums und jeder Gewalt ist“ (Kolosser 2,10), und dass kein Wechsel der Umstände oder Erfahrungen, sei es dunkel oder hell, unsere Sicherheit und unseren Stand in IHM erschüttern kann. Dennoch können wir den Genuss daran verlieren, wenn wir statt mit Christus mit den Dingen dieser Erde beschäftigt sind. Wie gesegnet ist es dann für den Gläubigen, im Herrn Jesus zu bleiben und mit IHM beschäftigt zu sein – das sind Erfahrungen des Segens.

[Aus: The Lord is near]