Ein Volk für seinen Namen, Apostelgeschichte 1–20 (Sieben Bände), von Christian Briem, insgesamt 1558 Seiten, Hardcover, Paketpreis (alle sieben Bände): 59,90 €, Erhältlich bei Christliche Schriftenverbreitung, https://www.csv-verlag.de/neues-testament/30045-ein-volk-fuer-seinen-namen-apostelgeschichte-1-20-7-baende.html

Kaum mehr als 30 Jahre nachdem Lukas die Apostelgeschichte geschrieben hatte, musste der Apostel Johannes den Gläubigen in Ephesus diese Botschaft übermitteln: „Gedenke nun, wovon du gefallen bist, und tu Buße und tu die ersten Werke“ (Off 2,5). Er schrieb nicht: „Gedenke nun, wodurch du gefallen bist“, sondern „wovon“, das heißt „von wo weg“. Die Gläubigen sollten folglich darüber nachdenken, was sie aufgegeben und von wo sie sich wegbegeben hatten. Es ist immer wichtig, zu dem Punkt zurückzukehren, wo der falsche Weg begann.

Das sollten wir beim Lesen der Apostelgeschichte im Herzen haben. Die Apostelgeschichte ist Gottes Bericht über die Versammlung, wie sie aus der Hand Gottes hervorging, welche Charakterzüge sie am Anfang offenbarte – und wie Er sie heute noch sehen will. Das Studium der Apostelgeschichte ist daher von enormer Bedeutung für unser praktisches Christenleben.

Eine große Hilfe beim Erforschen dieses wertvollen Bibelbuchs bietet die Kommentarreihe Ein Volk für seinen Namen von Christian Briem über die Kapitel 1–20 der Apostelgeschichte.

Vers für Vers wird der Leser in die wunderbare Entstehung der Versammlung durch die Taufe mit dem Heiligen Geist am Pfingsttag eingeführt. Die Frische und Selbstverständlichkeit des Zusammenlebens und Zusammenkommens der ersten Christen in einer Zeit, in der die Lehre über die Versammlung noch gar nicht offenbart war, wird in lebendiger Weise vorgestellt und stimmt uns nachdenklich. Dann die früh einsetzende Verfolgung der Christen und Leidensbereitschaft der Gläubigen für den Namen des Herrn – immer wieder wird man beim Lesen angespornt, die eigene Praxis an diesen Merkmalen der Anfangszeit abzugleichen.

An entscheidenden Punkten hält der Autor inne und widmet sich teilweise ausführlich wichtigen christlichen Grundwahrheiten. Allein die Erklärungen über die christliche Taufe im ersten Band nehmen mehr als 30 Seiten in Anspruch. Die „Auferstehung aus den Toten“, die „Gütergemeinschaft“ in der Anfangszeit (Kap. 4), das „Empfangen des Heiligen Geistes“ (Kap. 8) die Bekehrung eines Menschen (Kap. 9), die „göttliche Berufung zum Dienst“ (Kap. 13), die „Wahl von Ältesten“ (Kap. 14) und viele andere grundlegende Themen werden intensiv behandelt. Auch Fragen, die häufig zu Problemen führen, werden gut verständlich erläutert. Allein 36 Seiten sind beispielsweise dem Reden in Sprachen gewidmet.

Die Kommentarreihe schließt mit Kapitel 20, mit dieser ergreifenden Abschiedsrede des Apostels Paulus. Es ist wie ein Vermächtnis. Zu Apostelgeschichte 20,28 schreibt Christian Briem:

Ja, und dann wird von dem Hüten der Versammlung Gottes gesprochen. „Hüten“ umfasst mehr als „achthaben“. Das griechische Wort leitet sich direkt von dem Wort „Hirte“ ab und bedeutet „Hirte sein, wie ein Hirte pflegen“. Damit wird das ganze Werk eines Hirten beschrieben: „weiden, hüten, pflegen, leiten, bewachen“. Was für ein lieblicher „Blumenstrauß“ von Tätigkeiten und Diensten, die dem Hirten obliegen und die die Versammlung Gottes zum Ziel haben!

Den außerordentlichen Wert, den diese Versammlung für das Herz Gottes hat, macht der ergreifende Zusatz deutlich: „… die er sich erworben hat durch das Blut seines Eigenen“ (V. 28). Das war der hohe Preis, den Gott zum Erwerb der Versammlung gezahlt hat: das Blut seines Eigenen, das heißt Seines Sohnes Jesus Christus. Nun, wenn das den wahren Wert der Versammlung für Gott zeigt, sollte dann nicht auch jeder Hirte (Aufseher) von dieser Wertschätzung beseelt (ergriffen) sein? Die Versammlung, die Gott seiner Sorgfalt anvertraut hat, hat Ihn das Blut Seines Sohnes gekostet! Kann es Ihm dann gleichgültig sein, wie die Versammlung, für die Er einen so hohen Preis entrichtet hat, behandelt wird? Ach, dass doch auch wir alle mehr von diesem Bewusstsein, von dieser Wertschätzung Gottes, durchdrungen wären! Dann würden wir mit Hingabe darauf bedacht sein, denen, die die Versammlung Gottes bilden, nur Gutes und Liebes zu tun.

Mit insgesamt über 1500 Seiten ist der Kommentar wohl einer der ausführlichsten zu diesem Thema überhaupt. Die große Seitenanzahl muss aber nicht abschrecken. Denn erstens ist das Werk in sieben Bände aufgeteilt und zweitens besticht es durch eine klare Gliederung und eine sehr gute Lesbarkeit.