Gottes treuer Diener (Eine Auslegung zum Markusevangelium), von Arend Remmers, Hardcover, 438 Seiten, € 14,90. Erhältlich bei Christliche Schriftenverbreitung (www.csv-verlag.de)

„Wachst aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus“, empfiehlt der Apostel Petrus seinen Lesern in seinem zweiten Brief. Aus dem Vorwort zu dem vorliegenden Buch Gottes treuer Diener kann man den Wunsch des Autors entnehmen, dass die Lektüre zu einem solchen Wachstum im Erkennen der Person Christi beitragen möge.

Das Buch beginnt mit einleitenden Informationen über den Verfasser und den besonderen Charakter des Markusevangeliums. Dann widmet sich der Autor sehr ausführlich Vers für Vers diesem wunderbaren Evangelium, das uns den Herrn Jesus hauptsächlich als den wahren Diener Gottes vorstellt. Immer wieder wird der Leser darauf aufmerksam gemacht, dass Markus diese besondere Seite des Lebens des Herrn Jesus auf der Erde beschreibt. Unermüdlich war Er als treuer Knecht Gottes für die Menschen da. Für jeden hatte er ein offenes Ohr. Er war, wie es an einer Stelle in dem Buch heißt, „der ansprechbarste Mensch, der je über diese Erde gegangen ist“.

Je mehr man erkennt, wie tief sich der Herr erniedrigt hat, als er „Knechtsgestalt annahm“ und nie den Platz der Abhängigkeit von seinem Gott und Vater verließ, umso größer wird uns seine Person. Gleichzeitig wird der Leser immer wieder aufgefordert, die eigene Gesinnung mit diesem vollkommenen Vorbild abzugleichen. Gerade in dieser ehrerbietigen Beschreibung unseres Meisters, verbunden mit der Ermutigung, ihn mehr nachzuahmen, liegt der besondere Wert dieser Auslegung.

Ein Beispiel dazu:

„Im Gegensatz zu ihrem Herrn, dessen Gedanken mit Seiner Verwerfung, Seinem Leiden und Seinem Tod beschäftigt sind, unterhalten sie sich darüber, wer wohl der Größte unter ihnen sei. […] Er nimmt sich die Zeit und die Mühe, Seine geliebten Jünger über die wahre Größe eines Dieners zu belehren. Nicht das Urteil der Menschen und äußere Anerkennung zählen dabei. Nein, ein wahrer Diener zeichnet sich dadurch aus, dass er selbst den letzten, untersten Platz einnimmt und anderen unermüdlich dient. Ist das nicht genau das, was der Sohn Gottes tat, als Er sich selbst zu nichts machte und bei Seiner Menschwerdung Knechtsgestalt annahm? Konnte irgendjemand sich so tief erniedrigen wie Er, der in dieser Knechtsgestalt als Mensch gehorsam wurde bis zum Tod, ja zum Tod am Kreuz? (Phil 2,5–8). Mit vollem Recht beten die Seinen Ihn dafür an. Aber der Zweck dieser wunderbaren Worte des Briefes an die Philipper ist doch ein anderer: ‚Denn diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christus Jesus war …‘“

Ein weiterer kurzer Auszug aus dem Buch:

„‚Wer irgend unter euch groß werden will, soll euer Diener sein; und wer irgend unter euch der Erste sein will, soll der Knecht aller sein‘ (Mk 10,43.44). Es dürfte wohl jedem Leser klar sein, dass es hier nicht um irdische oder gar weltliche Größe oder Vorrangstellungen geht. Wie könnte ein wahrer Jünger des Herrn in der Mitte seiner Geschwister nach so etwas trachten? Geistliche Größe oder Vorrangstellungen erreicht ein Christ durch aufopfernden Dienst für den Herrn und an den Seinen, und zwar ohne gleichzeitig nach irgendeiner hervorragenden Stellung zu trachten. Die einzige Beschäftigung mit unserem eigenen Ich sollte dabei das rückhaltlose Selbstgericht sein. Johannes der Täufer und der Apostel Paulus sind nachahmenswerte Beispiele solch eines hingebungsvollen Dienstes. Das vollkommene Vorbild ist jedoch unser Herr selbst, der von sich sagt: ‚Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele‘ (Mk 10,45). ‚Nicht bedient zu werden, sondern zu dienen‘ ist das Thema dieses Evangeliums, weil es der Lebensinhalt unseres Herrn war.“

In „Gottes treuer Diener“ findet man auch sehr nützliche Bemerkungen zu schwierigen Fragen – zum Beispiel, wenn es um die Echtheit der Schlussverse von Markus 16 geht.

Den Abschluss des Buches bildet ein Anhang mit verschiedenen sehr hilfreichen Tabellen. Hier geht es vor allem um Fragen zur Übereinstimmung der vier Evangelien.

Das Buch umfasst 438 Seiten. Durch die Gliederung in kleine Abschnitte ist es sehr gut lesbar und eignet sich durchaus als Begleitlektüre zur täglichen Bibellese.