„Und er brach auf von dort in das Gebirge östlich von Bethel und schlug sein Zelt auf, Bethel im Westen und Ai im Osten; und er baute dort dem HERRN einen Altar und rief den Namen des HERRN an“ (1. Mose 12,8).

Abraham war von Gott herausgerufen worden aus dem Götzendienst in Ur in Chaldäa und Gott hatte ihn in das Land Kanaan geführt (Jos 24,2.3). Dort ist sein Leben von zwei Dingen gekennzeichnet: dem Zelt und einem Altar. Das Zelt spricht von Fremdlingschaft. Er hielt sich im Land der Verheißung auf wie in einem fremden (Heb 12,9), weil seine Erwartung auf die Zukunft gerichtet war. Der Altar spricht von Anbetung. Er rief den Namen des Herrn an, der ihm erschienen war. Der Gott der Herrlichkeit hatte sich ihm offenbart (Apg 7,2) und ihn geführt. Die Kenntnis dieses Gottes, seiner Größe und Gnade führte Abraham zur Anbetung. Er erhob ihn für das, was er ist und an ihm getan hatte.

Wir sind durch die Gnade Gottes auch herausgerufen aus der Welt, dem Verlorensein, der Finsternis, und er hat uns zu sich gebracht in sein Licht (1. Pet 2,9). Wenn wir uns dieser Gnade bewusst sind, dass es ausschließlich seine Liebe war, in der er sich für uns hingegeben hat und durch die er uns zu sich gezogen hat, was kennzeichnet dann unser Leben auf der Erde?

Fremdlingschaft bedeutet, dass wir hier auf dieser Erde nicht unser Zuhause haben. Wir leben zwar hier, haben unsere täglichen Aufgaben ordentlich und in Treue zu erfüllen, aber unsere eigentliche Heimat ist der Himmel (Phil 3,20). Wir sind noch in der Welt, aber nicht von der Welt (Joh 17,14). Das wird unsere Prioritäten beeinflussen. Wofür nutzen wir unsere freie Zeit? Merkt man an unserem Verhalten, dass wir den Herrn Jesus wirklich lieben?

Gott hat sich uns in dem Herrn Jesus ganz offenbart. Wir dürfen ihn viel inniger kennen, als Abraham ihn kannte. Wir kennen ihn als unseren Vater und dürfen ihn anrufen (1. Pet 1,17). Er sucht uns als seine Anbeter (Joh 4,23). Erheben wir ihn in unseren Herzen für das, was er ist und was er in dem Herrn Jesus für uns getan hat?

Wenn wir so leben, dann ist auch unser Leben von Zelt und Altar gekennzeichnet. Dann leben wir zu seiner Ehre und können Zeugen für ihn sein in dieser Welt.