Wenige Tage vor dem Kreuz war der Herr Jesus in Bethanien zu einem Abendessen eingeladen. Der Gastgeber: Simon, der Aussätzige. Wie geht das? Ein Aussätziger gemeinsam mit Gästen am Tisch?

Aussätzige mussten doch schon von Weitem „Unrein, unrein“ rufen, damit die anderen Menschen ihnen nicht zu nahe kamen. Und der Aussatz war wohl unheilbar.

Wir müssen wohl davon ausgehen, dass Simon zu diesem Zeitpunkt nicht mehr aussätzig war, aber er war es gewesen. Seine Heilung wird in der Bibel nicht berichtet. Ob der Herr ihn geheilt hatte? Und er ihm nun aus Dankbarkeit ein Abendessen machte?

Was können wir daraus für uns lernen?

Der Aussatz ist in der Bibel ein Bild der Sünde in ihrer verunreinigenden Wirkung. Wir haben nicht nur gesündigt, sondern waren Sünder. Das war unser Zustand. Und so passten wir nicht in die Gegenwart Gottes. Gott ist rein und heilig und kann keine Gemeinschaft mit Sünde haben.

Aber durch das Werk des Herrn Jesus hat er uns, die wir Sünder waren in die Stellung von Gerechten, von Heiligen und Geliebten gesetzt. Wir sind jetzt ganz rein, weil wir gewaschen sind in seinem Blut (1. Kor 6,11, Off 1,5). Nun dürfen wir in glücklicher Gemeinschaft mit ihm leben. Aber wir wollen nie vergessen, wer wir vor unserer Bekehrung waren. Dann steht die Gnade Gottes vor unseren Herzen und wir haben den tiefen Wunsch mit ihm und für ihn zu leben. Er hat so viel, ja alles für uns getan!

Wir werden ewig daran denken,
dass du am Kreuze für uns starbst,
und unsre Liebe Dir, Herr schenken,
weil Du uns ganz für dich erwarbst.