„Aber Jona machte sich auf, um vom Angesicht des Herrn weg nach Tarsis zu fliehen“ (Jona 1,3).

Jona erhielt von Gott den klaren Auftrag, nach Ninive zu gehen und dort das Gericht anzukündigen. Doch was wir im nächsten Vers finden, ist ein eigenwilliges, ja fast trotziges Aber: „Aber Jona machte sich auf, um vom Angesicht des Herrn weg nach Tarsis zu fliehen.“ Jona machte sich zwar auf, aber nicht um nach Ninive, sondern in die entgegengesetzte Richtung nach Tarsis zu gehen. Weil er mit Gottes Gnadenabsichten gegenüber den Bewohnern von Ninive nicht einverstanden war, wollte er sich seines Auftrags dadurch entledigen, dass er ein Schiff nach Tarsis nahm (Jona 4,2). Doch Gott ließ ihn nicht laufen, sondern stellte sich ihm in den Weg und brachte ihn über einen „Weg der Mühsal“ wieder an den Ausgangspunkt zurück. Dort erging das Wort des Herrn zum zweiten Mal an Jona – und Jona gehorchte (Jona 3,1–3). Ja, Gott kommt zu seinem Ziel – auch dann, wenn der Diener eigenwillig und widerspenstig ist.

Gibt es in unserem Leben nicht auch oft ein Aber? Gott gibt uns einen klaren Auftrag, aber wir haben alle möglichen Ausreden, Einwände oder Entschuldigungen. Und anstatt das zu tun, was Gott uns vorlegt, fallen uns auf einmal die unterschiedlichsten Dinge ein, die wir für Ihn tun könnten – solange es nicht das ist, was Er uns aufgetragen hat. So ehrenwert und nützlich diese „Lückenbüßerdienste“ auch sind, sie sind nicht das, was Gott von uns will und daher nichts anderes als Eigenwille und Götzendienst (1. Sam 15,23). Lasst uns daher sorgfältig darauf achten, nur das zu tun, was Gott uns aufträgt – und nichts anderes! Nur dann kann Er sich durch unser Tun verherrlichen und seinen reichen Segen dazu schenken.