Und Melchisedek, der König von Salem, brachte Brot und Wein heraus; und er war Priester Gottes, des Höchsten (1. Mose 14,18).

Zum ersten Mal lesen wir von Melchisedek in 1. Mose 14, wo außerdem Krieg, Priesterschaft und Jerusalem (Salem) ebenfalls zum ersten Mal erwähnt werden. In der Bibel ist das, was zuerst in der Reihenfolge der Offenbarung steht, das, was zuletzt in der Reihenfolge der Erfüllungen kommt – Gottes Absichten in Christus sind deshalb vom Anfang der Zeiten offenbart. Die volle Erfüllung dieser Absichten ist immer noch zukünftig. Der Name Melchisedek bedeutet „König der Gerechtigkeit“, und die Bedeutung des Titels „König von Salem“ ist „König des Friedens“ (Heb 7,2).

Aber lasst uns die Reihenfolge hier berücksichtigen: Erst der König der Gerechtigkeit und dann der König des Friedens. Ein durchgehendes Thema der Propheten ist, dass das Königtum Christi in seinem Wesen absolut gerecht sein wird; es steht geschrieben: „Er wird dein Volk richten in Gerechtigkeit … Die Berge und die Hügel werden dem Volk Frieden tragen durch Gerechtigkeit“ (Ps 72,2.3). Dem Leser wird auch hier die Reihenfolge auffallen: erst „Gerechtigkeit“, dann „Friede“. Jesaja hat dasselbe prophetische Thema: „Und das Werk der Gerechtigkeit wird Frieden sein und der Ertrag der Gerechtigkeit Ruhe und Sicherheit in Ewigkeit“ (Jes 32,17). Friede wird das Ergebnis oder Werk der Gerechtigkeit sein, der Effekt von Gerechtigkeit Ruhe. Wir sollten das bedenken. Einer der Gründe, dass es in der heutigen Welt keinen Frieden gibt, ist, dass es keine Gerechtigkeit gibt. Das wird sich im Tausendjährigen Reich ändern. Christus ist der König der Gerechtigkeit und der König des Friedens – und das wird in seiner Fülle in diesem Reich gesehen werden.

Aber für uns ist schon heute so! Als wir noch in unseren Sünden waren und in diesem Zustand vor Gott standen, hatten wir keine Gerechtigkeit und keinen Frieden. Aber Christus hat in gerechter Weise mit unseren Sünden am Kreuz abgerechnet; wir sind gerechtfertigt (gerecht gesprochen), und deshalb haben wir „Frieden mit Gott“ (Rö m5,1). Kennst du diesen Frieden?