Was würden wir ohne die fünf Bücher Mose machen? Wir wüssten fast nichts über die Entstehung der Welt, über den Sündenfall, über die Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob, über Joseph als wunderschönes Vorbild auf den Herrn Jesus, über die Geschichte des Volkes Gottes, über die wunderbaren und im Neuen Testament aufgegriffenen Vorbilder des Passahs und des Roten Meeres, über die Opfer des dritten Buches Mose, ohne die der Hebräerbrief schwierig zu verstehen wäre, und vieles weitere. Auch die Schreiber des Neuen Testaments (beziehungsweise die, deren Reden sie wiedergaben) bedienten sich am Reichtum der fünf Bücher Mose: An mehr als hundert Stellen im Neuen Testament wird daraus zitiert. Der Herr Jesus selbst nutzte diesen Fundus an Aussprüchen Gottes oft, um seinen Zuhörern Gottes Prinzipien klarzumachen.

Und die ersten fünf Bücher der Bibel sind tatsächlich reich gefüllt: mit historischen Berichten (allein das erste Buch Mose berichtet über einen Zeitraum von ungefähr 2400 Jahren), großartigen Vorbildern auf den Herrn Jesus (beispielsweise die Opferung Isaaks, die Stiftshütte oder der Sündenbock am großen Versöhnungstag) und die Heilsgeschichte sowie praktischen Lektionen für Gläubige, aus denen wir lernen können (zwei Verse des Neuen Testaments fordern uns geradezu auf, das Alte Testament unter dieser Brille zu lesen: Römer 15,4 und 1. Korinther 10,11).

Alles genügend Gründe, sich eingehend mit Genesis, Exodus, Leviticus, Numeri und Deuteronomium zu beschäftigen. An dieser Stelle kommt die Auslegung der fünf Bücher von Charles Henry Mackintosh ins Spiel.

Auf 1252 Seiten beschäftigt er sich detailliert mit den fünf Büchern Mose, darunter auch mit den oben kurz angesprochenen Aspekten. Dabei geht er nicht stringent Vers für Vers vor, sondern bespricht die Kapitel im Überblick und greift zusätzlich einzelne Aspekte heraus, die in einem Exkurs näher behandelt werden. Bei seiner Behandlung des Bibeltextes zieht er viele Bibelstellen und Querverweise zu Rate. Deshalb klingt die Auslegung nicht willkürlich, sondern gut fundiert in Bezug auf den Rest der Bibel, besonders das Neue Testament.

Das Buch besticht durch seinen wirklich leicht verständlichen Schreibstil sowie eine übersichtliche Struktur und Kapitelunterteilung. Es ist dem Autor ein Anliegen, aufzuzeigen, wie alttestamentliche Vorbilder von der neutestamentlichen Erfüllung her erschlossen werden können. Gleichzeitig merkt man beim Lesen den evangelistischen Geist: Mackintosh versucht stets, das großartige Heil Gottes aufzuzeigen.

Gerade vor dem Hintergrund der Tatsache, dass es nur sehr wenige Auslegungen über die fünf Bücher gibt (beziehungsweise nur solche, die einzelne Aspekte behandeln), ist dieses Buch ein Muss für jeden fleißigen Bibelleser. Schon Generationen von treuen Christen sind durch das Lesen dieser Bibelauslegung ermuntert worden. Einige von ihnen wollen wir zu Wort kommen lassen:

  • C. H. Spurgeon erzählte, dass er, nachdem er durch ein Buch sehr erbaut worden war, an den Autor schrieb, um sich bei ihm zu bedanken, und es stellte sich heraus, dass der Autor C. H. Mackintosh war, und das Buch waren die Betrachtungen über das zweite Buch Mose.
  • Der chinesische Gottesmann Watchman Nee sagte einmal: „C. H. Mackintosh, der die Betrachtungen über die fünf Bücher Mose schrieb, stellte die Kenntnis der Vorbilder wieder her.“
  • D. L. Moody sagte, dass, wenn alle Bücher der Welt verbrannt werden sollten, er zufrieden wäre, wenn er nur eine Bibel und einen Satz der Betrachtungen über die fünf Bücher Mose von Mackintosh besäße.

Das Buch wurde im Jahr 2019 wieder einmal neu aufgelegt und kostet 27,90 €, es ist darüber hinaus als E-Book erhältlich (für nur 4,99 €!).

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Auszug über das Gesetz des Nasirs (4. Mose 6) von Seite 727+728.

„Aber es gab noch etwas anderes, was den Nasir kennzeichnete: Er sollte sein Haupt nicht scheren. „Alle Tage des Gelübdes seiner Absonderung soll kein Schermesser über sein Haupt gehen; bis die Tage erfüllt sind, die er sich für den HERRN absondert, soll er heilig sein; er soll das Haar seines Hauptes frei wachsen lassen“ (V. 5). In 1. Korinther 11,14 erfahren wir, dass es für einen Mann eine Unehre ist, wenn er langes Haar trägt. „Lehrt euch nicht auch die Natur selbst, dass, wenn ein Mann langes Haar hat, es eine Unehre für ihn ist?“ Daraus lernen wir, dass zur Absonderung für Gott die Bereitschaft gehört, unsere natürliche Ehre oder Würde aufzugeben. Unser Herr tat es vollkommen. Er erniedrigte sich. Er entsagte seinen Rechten in allen Dingen. Er konnte sagen: „Ich bin ein Wurm und kein Mann“ (Ps 22,7). Er machte sich selbst zu nichts und nahm den letzten Platz ein. Er vernachlässigte sich selbst, während Er für andere sorgte. Gerade dies aber tun wir so ungern. Wir stehen naturgemäß für unsere Ehre ein und suchen unsere Rechte geltend zu machen. Man hält solches Verhalten für männlich. Aber der vollkomme Mensch, Christus Jesus, handelte nicht so, und wenn wir Nasire zu sein wünschen, dann werden wir es auch nicht tun. Wir müssen der Würde der Natur entsagen und auf die Freuden der Erde verzichten, wenn wir in dieser Welt den Weg der völligen Absonderung für Gott gehen wollen. Beachten wir auch hier wieder, dass es sich nicht um die Frage handelt, was recht oder unrecht ist. Für einen Menschen war es an sich recht, sich zu scheren oder Wein zu trinken; aber es war nicht recht, ja es war sogar ganz verkehrt, wenn ein Nasir es tat. Der Nasir war eben kein gewöhnlicher Mensch. Er war von allem, was üblich war, abgesondert, um einen besonderen Weg zu gehen, und er hätte diesen Weg verlassen, wenn er ein Schermesser gebraucht oder Wein angerührt hätte. Wenn darum jemand fragt: „ist es nicht recht, die Freuden der Erde zu genießen und die Würde der Natur zu bewahren?“, dann ist die Antwort: „Es ist recht, falls wir wie alle anderen einfach als Menschen leben wollen; ab er es ist ganz und gar verkehrt, wenn wir als Nasire zu leben wünschen.“ Das macht die Sache sehr einfach und antwortet auf tausend Einwände. Die Frage ist lediglich: „Was ist unser wirkliches Ziel?“ Möchten wir uns nur wie alle Menschen betragen, oder möchten wir als wirklicher Nasir leben?“