Er zieht seine Augen nicht ab von dem Gerechten (Hiob 36,7).

Als eine meiner Töchter vier Jahre alt war, wollte sie mit ihrer Laterne abends durch die Straßen gehen. Nachdem sie sich unter andere Kinder gemischt hatte, entfernte ich mich einige Schritte und trat aus dem Schein der Laternen heraus. Von einer dunklen Ecke aus beobachtete ich meine Tochter, wie sie mit dieser Situation zurechtkam.

Mit der Zeit wurde sie unruhiger. Als sie schließlich hilfesuchend umherblickte, ging ich zu ihr und fragte sie: „Warum bist so ängstlich?“ Ihre Antwort war wenig überraschend: „Weil ich dich nicht sehen kann.“ – „Aber“, antwortete ich, „ich sehe dich doch die ganze Zeit. Du brauchst keine Angst zu haben!“ Dieser Gedanke beruhigte sie, und ich konnte wieder verschwinden.

Hast du Gott „aus den Augen verloren“? Ist um dich her „angstvolles Dunkel“ und „dichte Finsternis“ (vgl. Jes 8,21.22)? Dann denke daran, dass Gott dich immer sieht. Er zieht seine Augen nicht von dir ab. Er weiß um deine Unruhe und deine Angst. Gott wird dir helfen und dich ermutigen, und du wirst seine Nähe und Gegenwart wieder neu erleben.

Auszug aus dem Buch „Hoffnungsfreude“. Dieses aufwändig gestaltete Buch ist beim CSV erhältlich:

https://www.csv-verlag.de/andacht/30560-hoffnungsfreude-9783892874140.html