Es wird manches Mal gesagt, dass das Land Kanaan kein Bild des Himmels sei, in den wir einmal eingehen werden, sondern dass es ein Bild der himmlischen Örter sei, in denen wir uns heute schon aufhalten. Das ist auch gut verständlich, denn die Israeliten kämpften im Land Kanaan, aber wir werden im Himmel einmal sicher nicht zu kämpfen haben. Heute ist aber unser Kampf gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Örtern (Epheser 6).

Und doch kann man nicht pauschal sagen, dass Kanaan nicht auch auf den Himmel hinweist, in dem wir einmal sein werden. Ob das so ist, hängt einfach von dem Blickwinkel ab. Wenn man das Volk Gottes als in der Wüste seiend betrachtet, das eine herrliche Zukunft vor sich hat, ein Land, das von Milch und Honig fließt, dann darf man in Kanaan ruhig ein Bild des Himmels sehen. Wenn man dagegen in der Wüstenreise das Bild eines Christen in seiner geistlichen Entwicklung sieht (und das ist sicher der vorherrschende Gedanke), dann denken wir freilich an die himmlischen Örter und an die Kämpfe, die wir heute dort auszufechten haben. Aber in den Schwierigkeiten der Wüste dürfen wir uns auf das himmlische „Kanaan“ freuen.

Ein Dichter (JND) hat es mal so ausgedrückt:

Zu Kanaans ersehnter Wohnung
führt Gottes Liebe meinen Fuß,
wo zu der sicheren Belohnung,
wo auf Entbehrung folgt Genuss.
Wo im Triumphgesang von allen,
die einst getragen Christi Schmach
in Zion heilige Lieder schallen,
von Kummer fern und Weh und Ach.