Nach dem vollbrachten Erlösungswerk ist der Herr Jesus über alle Himmel hinaufgestiegen und hat sich zur Rechten der Majestät Gottes gesetzt. Mit den Augen des Glaubens sehen wir Ihn nun mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt (Heb 2,9). Doch bevor Er als Mensch über alle Himmel hinaufsteigen konnte, musste Er in die unteren Teile der Erde hinabsteigen. Er musste hinabsteigen in den Tod, um auf der anderen Seite des Todes wieder hinaufzusteigen. „Das aber: Er ist hinaufgestiegen, was ist es anderes, als dass er auch hinabgestiegen ist in die unteren Teile der Erde? Der hinabgestiegen ist, ist derselbe, der auch hinaufgestiegen ist über alle Himmel, damit er alles erfüllte“ (Eph 4,9.10; vgl. Joh 3,13).

In Philipper 2 sehen wir, wie der Herr Jesus als gehorsamer Knecht in den Tod hinabstieg. Er „erniedrigte sich selbst“, aber „Gott hat ihn auch hoch erhoben“. In den Versen 5–8 werden uns zwei Stufen gezeigt, auf denen der Herr Jesus in den Tod hinabstieg:

1. „Christus Jesus …, der, da er in Gestalt Gottes war, es nicht für einen Raub achtete, Gott gleich zu sein, sondern sich selbst zu nichts machte und Knechtsgestalt annahm, indem er in Gleichheit der Menschen geworden ist“ (V. 5–7)

Diese Verse zeigen uns das Hinabsteigen von der Herrlichkeit der Gottheit an den Platz des Menschen. Der Herr Jesus wurde wahrer, jedoch sündloser Mensch. Obwohl Er Gott blieb, nahm Er an allem teil, was das menschliche Leben auf der Erde mit sich bringt. Nur mit der Sünde hatte Er nichts zu tun.

2. „… und, in seiner Gestalt wie ein Mensch erfunden, sich selbst erniedrigte, indem er gehorsam wurde bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz.“ (V. 7.8)

Diese Worte zeigen uns das weitere Hinabsteigen des Mensch gewordenen Sohnes Gottes bis zum Tod am Kreuz. Als demütiger Mensch wurde der Herr Jesus bis zum Tod gehorsam.

Dieser Weg des vollkommenen Gehorsams führte unseren Herrn immer weiter hinab, bis er im Tod am Kreuz endete (vgl. Joh 6,38). Das ganze Leben von Jesus Christus war dadurch gekennzeichnet, dass Er Schritt für Schritt immer weiter hinabstieg „bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz“.

Doch so, wie Er hinabstieg, stieg Er nach drei Tagen auch wieder hinauf. In Jesaja 52,13 werden uns drei Stufen seines Hinaufsteigens vorgestellt:

1. Er wird „erhoben“: Das ist seine Auferstehung aus den Toten.

2. Er wird „erhöht werden“: Damit wird seine Himmelfahrt angedeutet.

3. Er wird „sehr hoch sein“: Das weist auf sein Sitzen zur Rechten Gottes hin.

Der Herr Jesus, der freiwillig den niedrigsten Platz am Kreuz einnahm, sitzt nun auf dem höchsten Platz zur Rechten Gottes. Er ging von den Leiden zu den Herrlichkeiten danach (1. Pet 1,11). Gott auferweckte Ihn aus den Toten und setzte Ihn zu seiner Rechten in den himmlischen Örtern, über jedes Fürstentum und jede Gewalt und Kraft und Herrschaft und jeden Namen, der genannt wird (Eph 1,20.21).

Der Weg, den unser Heiland ging, erfüllt uns immer wieder mit Bewunderung und Anbetung: Er kam aus der Herrlichkeit des Himmels auf die Erde, um nach dem vollbrachten Erlösungswerk als Mensch in die Herrlichkeit des Himmels zurückzukehren. Er ging vom Vater aus und kam in die Welt. Dann ging Er aus der Welt wieder zum Vater (Joh 16,28). Welch einen erstaunlichen und anbetungswürdigen Weg ist Er gegangen – zu unserer Erlösung und zur Verherrlichung des Vaters!

Daniel Melui