„Und Naaman, der Heeroberste des Königs von Syrien, war ein großer Mann vor seinem Herrn und angesehen; denn durch ihn hatte der HERR den Syrern Sieg gegeben; und der Mann war ein Kriegsheld, aber aussätzig“ (2. Könige 5,1).

Von Naaman werden sechs (d.i. die Zahl des Menschen) Dinge gesagt. Er war

  • ein Heeroberster,
  • ein großer Mann vor seinem Herrn,
  • angesehen,
  • erfolgreich,
  • ein Kriegsheld,
  • aber aussätzig.

Naaman hatte es zu etwas gebracht und stand an der Spitze eines großen Heeres. Er wurde von dem König geachtet, beim Volk und seinen Angestellten beliebt. Er war erfolgreich und errang Siege. Sein Charakter war durch Mut und Tapferkeit geprägt (denn er wird „Kriegsheld“ genannt). Alles wunderbar – was will man mehr? Doch da kommt das große göttliche Aber: „Er war aber aussätzig.“

Ja, manche Menschen haben viel erreicht. Sie haben viel geleistet und können sich viel leisten. Hunderte sehen zu ihnen hoch. Viele blicken mit Neid auf ihre Erfolge und auf ihre Größe. Doch bei jedem Menschen gibt es ein Aber. Auch wenn alles schön aussieht – sie sind aber Sünder! Unrein vor Gott. Moralisch gesehen Aussätzige. Was für eine Tragödie ist das!

Aussatz ist in der Bibel ein Bild der Sünde in seiner verunreinigenden und zerstörerischen Wirkung:

  • Die Wiederaufnahme eines Aussätzigen in die Gemeinschaft geschah in Verbindung mit Opfern, die unzweideutig auf das Opfer Christi hinweisen (3. Mose 14,1 ff.).
  • Es war nicht ein Arzt, der mit dieser Krankheit zu tun hatte, sondern die Priesterschaft. Es wird auch nur davon gesprochen, dass der Kranke gereinigt und nicht, dass er geheilt wurde (3. Mose 14,1 ff., Lukas 4,27). Der Aspekt der Verunreinigung steht im Vordergrund.
  • Wer aussätzig wurde, musste das Lager Israels und damit auch die unmittelbare Gegenwart Gottes verlassen (3. Mose 13,45.46). Sünde schließt aus der Gegenwart Gottes aus.
  • Es wird in der Schrift kein Heilmittel für den Aussatz gezeigt und beschrieben. Nur Gott konnte den Aussatz heilen (2. Könige 5,7). Und nur Gott kann das Sündenproblem lösen.
  • Wer aussätzig war, war gewissermaßen ein lebender Toter (vgl. 4. Mose 12,12). Das mag daran erinnern, dass ein Sünder tot in Sünden und Vergehungen ist (Epheser 2,1).
  • Der Aussatz wirkt von innen nach außen und breitet sich aus. Der Anfang mag gering sein, aber auf die Dauer werden die verheerenden Folgen sichtbar. Ist es nicht mit der Sünde genauso?
  • Und ist es nicht bemerkenswert, dass das erste Wunder des Herrn Jesus, das uns ausführlich im Neuen Testament beschrieben wird, die Heilung eines Aussätzigen ist (Matthäus 8,2–4)? Der Retter ist gekommen, und er kann auch von Sünden retten und die Seele reinigen.

Als Naaman lebte, wurde nur er von dem schrecklichen Aussatz befreit, die anderen blieben krank (Lukas 4,27), aber heute kann jeder Sünder in dem Herrn Jesus Reinigung und Rettung finden!